Persefone - Lingua Ignota: Part I

Review

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PERSEFONE melden sich für Bandverhältnisse äußerst schnell nach ihrem letzten Langspieler „Metanoia“, der vor zwei Jahren erschienen ist, wieder zurück. Gut, „Lingua Ignota: Part I“ ist nur eine EP geworden, aber das Addendum „Part I“ weist ja bereits darauf hin, dass wir in vermutlich nicht allzu ferner Zukunft einen weiteren Teil präsentiert bekommen. Ganz abgesehen davon ist die neue Scheibe der Einstand des neuen Sängers Daniel Rodríguez Flys, der Marc Martins Pia nach knapp 20 Dienstjahren ablöst. Demzufolge ist ein schnelles Lebenszeichen, um etwaige, durch den Wechsel aufgebrachte Fans zu beschwichtigen, keine schlechte Idee.

PERSEFONE sind an den Instrumenten immer noch die gleichen Leute

Zugegeben, der Anfang von „One Word“ verwirrt kurz, denn er tönt sehr core-lastig aus den Boxen, doch es dauert nicht lange, da frickeln sich PERSEFONE in bester Prog-Manier durch den Song und pfeifen größtenteils auf gewöhnliche Songstrukturen. Neu-Sänger Flys röhrt sich die Seele aus dem Leib, seine Stimmfarbe würde ebenfalls gut in den Core-Sektor passen, was zum Anfangseindruck passt. Nichtsdestotrotz: Im Progressive-Melodic-Death-Metal schreiben PERSEFONE insbesondere den Progressive-Part groß.

Der Titelsong „Lingua Ignota“ bewegt sich ebenfalls zwischen sich immer weiter auftürmenden Klangbergen und akustischen Tälern, die von Konzertgitarre und Klargesang getragen werden. Auch hier wird auf das klassischen Songschema verzichtet und es benötigt mehrere Durchläufe, um das ausladende, knapp achtminütige Werk in seiner Gänze zu erfassen. Nach einem ähnlich vielschichtigen Anfang entwickelt „The Equable“ hingegen in der zweiten Hälfte einen treibenden Drive, zu dem die starken Clean Vocals, die über dem Geschehen thronen, sehr gut passen. „Abyssal Communication“ dient dann mehr als Outro, ganz ohne Stromgitarren und Drums, lediglich mit ein paar Synthesizer-Sounds und Gesang versehen.

„Lingua Ignota: Part I“ ist ein gelungener Einstand

Im Verhältnis zum Vorgängeralbum ist also musikalisch alles weitestgehend beim Alten geblieben und PERSEFONE demonstrieren innerhalb ihrer Songs immer noch ausgiebig ihr Können. Neuzugang Daniel Rodríguez Flys macht einen guten Job und kann das Erbe seines Vorgängers zufriedenstellend fortführen. Einzig die teils etwas überladene Sperrigkeit mancher Songteile wird vermutlich dafür sorgen, dass manch einer nach dem ersten Hördurchgang etwas überfordert zurückgelassen wird.

26.01.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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