Anfangs irritiert einen die etwas verwaschene und leicht drucklose Produktion von„Seek What They Sought“ noch etwas. Doch mit der Zeit merkt man, dass sich PERNICION auf ihrer Debüt-EP wohl eher ganz bewusst für die Art von Sound entschieden haben. Denn auf diese Art und Weise kommt dieses englische Gebräu aus Death und Brutal Death schon richtig gut zur Geltung.
Das Unheil zieht in Form von „Summoning“ auf und entlädt sich dann in feinem Gebretter, durchaus richtig kompetent gezockt und stets spürbar um Abwechslung bemüht. PERNICION flechten immer wieder Auflockerungen in das naturgemäß begrenzte Spektrum dieser Art von Musik mit ein, z.B. in Form von coolen Disharmonien. So werden die generell recht langen Songs kaum langweilig.
PERNICION servieren ihren brutalen Death angenehm abwechslungsreich
Den Aufbau eines typischen Songs der Engländer kann man beispielsweise anhand von „Mantorok“ kurz erklären. Geknüppel und richtig tiefes Gegrunze stehen absolut im Vordergrund, aber dahinter präsentieren sich immer wieder gelungene Harmonien und Melodien. Harter Schale, weicher Kern also? Neenee, das nun absolut nicht, dafür drückt und ballert es viel zu sehr und hat oft etwas feines und düsteres Bedrohliches. Und das hier mehr auf Details als auf hemmungsloses Geprügel geachtet wurde, hört man sofort. Das unterscheidet die Kapelle wohltuend von vielen ihrer Genre-Kollegen.
„The Darkness Comes“ ist dann eher ganz klar im Death Metal angesiedelt. Aber auch hier knallt es wieder richtig fein mit Karacho. Und auch der Abschluss „Tome“ bietet jetzt natürlich nichts grundlegend Neues, außer dass hier vermehrt auf Brutalität gesetzt wird. Die düstere Atmosphäre rückt hier zumindest anfangs ein klein wenig in den Hintergrund, kommt aber im Laufe des Songs doch immer wieder zum Vorschein.
„Seek What They Sought“ ist jetzt wahrscheinlich nicht der absolute Oberhammer. Dennoch ist PERNICION ein (zumindest Stand heute) reines Studioprojekt, das absolut Spaß und Sinn macht. Eine EP mit 30 Minuten Spielzeit ist eh schon „value for money“, aber wenn dann die Qualität der Mucke noch so passt wie hier, Hut ab. Und irgendwie faszinieren einen PERNICION mit jedem EP-Durchlauf ein bisschen mehr.
Brutal Death via Osmose, da ist wahrscheinlich der verwaschene Sound Zugeständnis der Band 😂
Verwaschener Sound? Genau so muss Death Metal klingen. Naja, ist halt nicht von Nuclear Blast..
Ich muss feststellen, dass ich Death Metal wohl doch nicht so abgeneigt bin. Meine Kumpels haben mir scheinbar immer nur so ’nen Poser-Scheiss vorgespielt oder so generic crap wie CANNIBAL CORPSE und so..
Wo ist das denn bitte ein verwaschener Sound? Ich mein das ist nun mal auf kein Tech-Death mit trigger Drums in Plastikaufmachung. Aber gut ist halt Geschmacksache. Guter Job von den beiden Jungs Dan (Kataleptic) und Anil (Anaal Nathrakh). Aber ich bin da auch etwas voreingenommen. 😀
Verwaschen würde ich das jetzt auch nicht nennen. Gitarren und Drums kommen etwas schlapp rüber. Das nimmt dem Ganzen den Druck. Da wummern die Scheiben von Weak Aside und Abhorrence doch wesentlich brachialer.