Perlaine - A Journey Into The Inside Of Things Known Just From The Outside

Review

Na denn, begeben wir uns also auf diese „Reise“, hinein, ganz tief hinein……Nö, ich hab‘ weder irgendwelche illegalen Substanzen zu mir genommen, noch will ich hier den Philosophen raushängen lassen, aber der Titel dieses Albums erscheint mir in der Tat als perfekt, um die Musik dieser Burschen auch einigermaßen umfassend verbalisieren zu können.

Sicher, man könnte es sich auch ganz einfach machen und wahlweise Indie Rock oder Alternative Rock als Etikett für PERLAINE verwenden und würde damit gar nicht falsch liegen. Allerdings lassen sich diese beiden Bezeichnungen im Prinzip nur oberflächlich, also quasi für die „Outside“ anbringen. Um an den Kern zu gelangen, man muss schon tiefer in das Gehörte eintauchen – eben die „Journey Into The Inside“ vornehmen.

Dann nämlich wird selbst ein derlei Klängen an sich nicht unbedingt zugeneigter Hörer erkennen, dass PERLAINE – eine vierköpfige Truppe aus dem Süden Deutschland, die vor einiger Zeit noch unter dem Banner SUNBURN aktiv gewesen ist – wesentlich mehr zu bieten haben als die erwähnten Unterarten des Genres „Rock“. Für mein Dafürhalten ist selbst dieser Begriff hier noch nicht wirklich ausreichend, denn neben unzähligen Zitaten aus dem Pop, wie auch aus dem Blues, vermeine ich sogar vereinzelte Fragmente aus dem Soul und Jazz vernehmen zu können, die auf harmonische Weise mit so mancher „klassischer“ Prog Rock-Ingredienz verquickt werden konnten.

Die Melange dieser Band wirkt nach einer gewissen Gewöhnungszeit aber dennoch durchaus gefällig und kommt zudem auch mit einem gehörigen Maß an Eingängigkeit daher, wobei man allerdings hinzufügen muss, dass etwaige potentielle Radio-Hitsingles – wohl nicht zuletzt auf Grund dieser musikalischen Mannigfaltigkeit – doch eher rar sind. Dazu passend lassen sich die Jungs auch hinsichtlich der atmosphärischen Gestaltung keineswegs einengen und beweisen auch dabei Mut, sowie die Freiheit offenbar einfach nur das zu tun, was ihnen in den Sinn gekommen ist. Interessant ist zu bemerken, dass zwar ein Teil der Songs den Zuhörer durchaus frohgemut stimmt – „Right Before My Eyes“ dürfte am ehesten die Chance haben auch bei diversen Radiostationen Anklang zu finden, denn diese Gitarren- und Gesangsmelodie bekommt man schlichtweg nicht mehr aus dem Kopf – mich persönlich aber sprechen PERLAINE mit den eher nachdenklicher gestimmten Kompositionen, wie dem unterschwellig melancholischen „Indian Bread“ deutlich stärker an.

Vielleicht auch deshalb, weil PERLAINE in diesen Momenten auch verhältnismäßig direkt unterwegs sind und somit sofort für Emotionen zu sorgen im Stande sind. Aber auch das meine Lieben, ist reine Geschmacksache, wie es selbstredend auch jedem Zuhörer überlassen bleibt, sich die „Tiefe“ der Hingabe für dieses Albums auf seine Verhältnisse abzustimmen, sowie überhaupt zuzulassen.

Spannend ist diese „Reise“ auf jeden Fall – auch wenn ich zugeben muss, doch eher der „häusliche“ Typ zu sein.

16.06.2011
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