PËRL, eine französische Band mit Wurzeln im Post Metal, Post Rock und (einem Hauch) Black Metal, zaubert mit „Luminance“ den Nachfolger zum Debütalbum „R(a)ve“ aus dem Hut, welches bei metal.de seinerzeit mit 7/10 Punkten überraschend gut abgeschnitten hat.
Zwischen Chanson und Black Metal – PËRL lassen sich nicht festlegen
Die enorme Vielseitigkeit des Albums wird gleich mit dem ersten Stück „Himalaya (Deval, Part. 1)“ deutlich. Verspielte Melodien, bedrohliches Riffing und die zauberhafte Chanson-Stimme von Sängerin Aline lullen den Hörer sirenenhaft ein, bevor sich unerwartet ein Orkan postmetallischer Entrüstung schallend entlädt. Diese Franzosen haben Melancholie, aber auch Wut und Verzweiflung im Bauch. Die Melange aus den verschiedenen Stilen ist gelungen, Avantgarde und Geradlinigkeit stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Das Album ist kopf- und bauchlastig zugleich.
Im Vergleich zur Demo (2011) und zum Debütalbum „R(a)ve“ (2013) hat die Band sich spielerisch extrem verbessert. Obwohl eine Mischung von Stilelementen vorliegt, PËRL haben sich und ihren Sound gefunden. Während die vorausgegangenen Veröffentlichungen noch zerstückelt und uneinheitlich wirkten, so fügt sich nun alles reibungslos zu einem Werk zusammen. Überflüssige Elemente wie beispielsweise der auf dem Debüt genutzte Sprechgesang wurde rigoros über Bord geworfen. PËRL sind klar in ihrer Ausrichtung und wissen was sie wollen.
Die Produktion ist hervorragend, denn man hat mit Etienne Sarthou (AQME) und Magnus Lindberg (CULT OF LUNA) echte Profis für Aufnahme und Mastering involviert. Der Sound ist klar, zackig und sehr differenziert. Diese Professionalisierung steht PËRL gut zu Gesicht, die heute überhaupt nicht mehr wie eine Schülerband wirken.
Dazu passt das wirklich hübsche Artwork von Jeff Grimal (THE GREAT OLD ONES), welches in farbiger Punkttechnik ein echter Hingucker ist.
„Luminance“ – valoir la peine!
„Luminance“ stellt sich, tatsächlich sehr überraschend, als echter Volltreffer und Geheimtipp heraus. Das Album ist hervorragend produziert, abwechslungsreich und verbindet verschiedenste Einflüsse zu einer beeindruckenden Synthese. Très Bien!
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