Möchte man wissen, wie progressiver Metal klingt, welchen man über den Zenit hinaus steigert, hört man sich auch als Neueinsteiger in diesem Genre am besten PERIPHERYs neue Veröffentlichung „Clear (EP)“ an. Allein die Instrumentalisten dieser Formation mit nicht weniger als drei Gitarristen im Line-up können es spielerisch durchaus mit dem einen oder anderen Jazzmusiker aufnehmen – und das Ganze ohne dabei nasal oder verkopft zu klingen. Ansonsten geben diese Jungs hier jedes Genre wieder, das bockt und rockt. Um zumindest eine grobe Orientierungshilfe zu geben, kann man hier beispielsweise MESHUGGAH an den Instrumenten nennen, während der Gesang zumindest manchmal ein bisschen an Chester Bennington (LINKIN PARK) erinnert, um nur die populärsten Facetten zu nennen. Einordnen kann man diese Jungs so oder so kaum auf ein festes Genre. Das wäre nicht sinnvoll und gemessen am musikalischen Können der Band schlicht unfair.
PERIPHERYs mittlerweile vierte Veröffentlichung beginnt mit einer wohlig-düsteren Klavier-Ouvertüre als sehr vielversprechendes Intro. Jedoch gleich mit den darauffolgenden Songs „The Summer Jam“ und „Feed The Ground“ kristallisiert sich heraus, dass dieses Intro „lediglich“ eine Facette von vielen ist, denn diese Songs kann man getrost am Strand im Kopfhörer oder über den guten alten Ghettoblaster laufen lassen. Rockt, knüppelt und ist trotzdem leicht verdaulich für den Nichtmetaller, was meines Erachtens nicht nur den butterweichen wie fetten Gitarrenleads, -läufen und -soli zu verdanken ist, sondern auch Frontmann Spencer Sotelo, der hier wie auch im Restmaterial mit allen Schikanen der harten Sangeskunst von Wohl- bis Wüstgesang brilliert.
Härter zu Werke geht man allerdings beim Instrumentalstück „Zero“ und dem Song „The Parade Of Ashes“, welche uns Ausflüge in die Soundgefilde von FILTER, MESHUGGAH, STATIC-X und NINE INCH NAILS zukommen lassen und das nur, um alles genannte in „Extraneous“ aufs Düsterste aufzukochen und zuspitzen zu lassen.
Krönender als „Pale Aura“ kann ein Abschluss für eine solche Platte kaum sein, ein beinahe schon paralysierendes Klavier-Intro mit ein paar Akkorden, welches leider viel zu kurz ist und uns in einen angenehm dissonanten wie eingängigen Schluss-Song mitnimmt. Dieser leider viel zu kurze Silberling hat eine Intensität verglichen mit dem Moment, in dem man ein großes Brett auf sich zukommen sieht. Ach ja, das Brett hat eine unglaublich tolle Maserung. BÄM!
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