Perennial Isolation - Portraits

Review

Die Katalanen PERENNIAL ISOLATION veröffentlichen mit „Portraits“ ihren nunmehr vierten Longplayer und auch auf diesem wird sich hemmungslos dem atmosphärischen, melodischen Black Metal hingegeben. Auffallend ist die längere kreative Pause zum Vorgänger-Album, erschienen die drei vorherigen Alben doch immer mit nur einem Jahr Abstand.

PERENNIAL ISOLATION – Wie eine vertonte schroffe Landschaft

Dass sich die 4 Jahre gelohnt haben, erkennt man bereits am wesentlich vielschichtigeren Songwriting und den teils wirklich gelungenen Melodiebögen, an welchen sich die Songs ihren Weg bahnen. Hier kommen durchaus Vergleiche mit ENISUM aus Italien oder den Amerikanern WOLVES IN THE THRONE ROOM auf. Gleich der Opener „Autumn Legacy Underlying The Cold’s Caress“ stellt wundervoll unter Beweis wie komplex und abwechslungsreich PERENNIAL ISOLATION mittlerweile zu Werke gehen. Hier kommen auch direkt zwei Gäste zum Einsatz, zum einen die Stimme von Emily Low, ihres Zeichens die Sängerin der US-Black-Metaller OUBLIETTE und zum anderen Jan Insomnic von der deutschen Death-Doom Band DOOMED. Absolut großartig! Ein weiteres kleines Highlight ist „Unceasing Sorrows From The Vastness‘ scion“, welcher eher postrockige Melodielinien aufbaut und diese in ein Post-Black-Metal-Gerüst einfügt, so wie man es eher von HARAKIRI FOR THE SKY erwarten würde, wobei alles zu einem sich immer weiter steigernden Finale auflädt, welches fast schon Vergleiche zu GODSPEED YOU BLACK EMPEROR zulässt. Aber keine Angst, es bewegt sich alles nach wie vor in einem stabilen Black-Metal-Rahmen.

Das ganze Album durchzieht eine gewisse Gratwanderung zwischen Melancholie und einer fragilen Euphorie, welche sich immer wieder nach vorne kämpft, um sich dann wieder zurückzuziehen, dabei aber immer interessant und ausgewogen klingt. Keinesfalls unerwähnt bleiben soll auch das absolut gelungene Artwork, welches von Marc Thompson entworfen wurde, der auch u.a. für das Cover der „Marrow Of The Spirit“ von AGALLOCH verantwortlich ist.

„Portraits“ – Viel Licht, kaum Schatten

Was PERENNIAL ISOLATION hier mit „Portraits“ vorlegen ist ein wirklich gelungenes Album. Wer sich im Umfeld von Bands wie den bereits erwähnten WOLVES IN THE THRONE ROOM oder ENISUM wohlfühlt, dem wird hier einiges geboten, wenn auch noch nicht ganz deren Niveau, insbesondere der Amerikaner, erreicht wird. Hier steckt aber richtig viel Potential drin, Daumen hoch!

28.04.2021
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