Penumbra - Seclusion

Review

Während der ersten Umdrehungen will „Seclusion“, das neue Album der Gothicband PENUMBRA gar nicht recht zünden. Nach und nach taucht man aber wie von Geisterhand immer mehr in die verzaubernde Atmosphäre der Franzosen ein. Spätestens zur Halbzeit hat „Seclusion“ bereits das geschulte Gothic-Ohr erobert und gegen Ende muss man sich den neuen Rundling bereits noch mal anhören. Handwerklich gibt’s nichts zu beanstanden und genau wie bei „The last Bewitchment“ handelt es sich hier um eine musikalische Umsetzung einer phantasievollen Geschichte. Ein fiktives, gut durchdachtes Abenteuer und die daraus resultierende, tiefgreifende Liebesstory zwischen einem Engel und einem Sterblichen. Dabei wurde vor allem mit sehr vielen männlichen und weiblichen Gesangslagen experimentiert. Ob Gut oder Böse, jeder hat seinen bestimmten gesanglichen Charakter. Obwohl die Idee in Wirklichkeit nicht ganz so neu ist kann sie voll und ganz überzeugen. Sehr interessant klingen vor allem die verschiedensten musikalischen Einflüsse. So steht ein professioneller Chor, genau wie auch bei Bands wie THERION für einen starken und vor allem sehr monumentalen Background. Sowohl irische Einflüsse, wie die legendären Bagpipes, als auch sehr überzeugende Klänge aus der bulgarischen Folklore wurden in die Songs integriert. Eine musikalische Verknüpfung, die im Gothic Metal Genre keineswegs die Regel ist. „Seclusion“ ist kraftvoll, düster und geheimnisvoll. Seine Abwechslung sorgt für lang anhaltenden Hörgenuss, der auch nach etlichen Durchgängen immer wieder für einige Überraschungen sorgt. Ein gelungenes Album, das seinen Mix aus Aggression und Melancholie richtig in Szene setzt. Allen, die sich gerade jetzt ein Album mit viel Tiefgang sehnlichst herbei wünschen, rate ich dringend an, gleich morgen mal den nächsten, gut sortierten CD-Laden anzusteuern.

19.01.2004
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