Pentastone - Stuck In The Sky

Review

Galerie mit 26 Bildern: Pentastone - Phungo Meets Metal Up Your Life 2021

Wer als Millenial groß geworden ist, erinnert sich vielleicht an die Zeit, als Bands wie die GUANO APES, DIE HAPPY, H-BLOCKX oder NO DOUBT und SKUNK ANANSIE noch die alternativen Rock-Welten dominiert haben. Und wie sie es immer wieder geschafft haben, den perfekten Soundtrack für das Sommer-Mixtape zu kreieren. Doch die musikalische Landschaft hat sich weiterbewegt und viele Bands sind mittlerweile entweder dem Mainstream verfallen oder einfach verschwunden. Und die Emo- und Pop-Punk-Welle der 2000er hat dann die Rock-Charts dominiert.

Kommt die neue Hoffnung ausgerechnet aus Darmstadt?

Aus dem hessischen Darmstadt haben sich nun fünf MusikerInnen zusammengetan, um die Alternative-Welt zu erobern. Anders als die offensichtlichen Vorbilder garnieren PENTASTONE das Ganze mit einer ordentlichen Prise Metal. 2016 gegründet präsentiert das Quintett mit „Stuck In The Sky“ sein erstes Studioalbum, das komplett in Eigenregie entstand.

„Stuck In The Sky“ – Alternative Metal ist (noch) nicht tot

Ob beim erföffnenden Titelstück oder Songs wie „How It Feels“ und „Hurricane“: PENTASTONE zeigen, dass sie sich die AmerikanerInnen von IN THIS MOMENT zum Vorbild genommen haben. Zumindest als diese noch nicht dem FIVE FINGER DEATH PUNCH-Syndrom verfallen sind. Denn PENTASTONE präsentieren uns hier frechen, leicht punkigen Alternative Metal, der auch dank der starken Bass-Spur gut ins Blut geht. Perfekte Songs für eine Autobahnfahrt auf der Überholspur auf dem Weg zum nächsten Sommerfestival.

Abwechslung dank Grind

Nach dem etwas straighten Opener folgt mit „Get Better“ eine emotionale Alternative-Power-Ballade der besonderen Art. Denn hierfür verpflichteten PENTASTONE Drummer Bonassis der deutschen Pornogrind-Legende GUT, der zum Ende für überraschende Härte sorgt. „Haunt Me“ steht dagegen wieder in deutlicher Tradition von IN THIS MOMENT. Allerdings gelingt PENTASTONE der Mix aus Härte und Melodik hier deutlich besser. Was vielleicht auch daran liegt, dass PENTASTONE nicht wie eine One-Woman-Show, sondern als ganze Band rüberkommen.

Schatten im Licht von PENTASTONE

Dass auf einem Einstiegsalbum einer jungen Underground-Band nicht jeder Song wie Gold glänzt, ist sicherlich verständlich. So gibt es auch auf „Stuck in the Sky“ Stücke, die wie nettes Beiwerk beim Durchhören wirken. „All We Ever Do“, „Keep Falling“, „Wounds Are Meant To Heal“ oder „System“ sind Beispiele dieser leicht zu überspringenden Songs. Eine durchaus gelungene Verbeugung vor NIRVANA und dem Alternative/Grunge der frühen 90er Jahren darf mit „Bleed You Out“ nicht fehlen.

Weniger Masse, mehr Klasse

Das große Manko von PENTSTONE beziehungsweise ihrem Album „Stuck In The Sky“ ist nicht etwa mangelndes Talent. Dieses besitzen die DarmstädterInnen mehr als deutlich. Sängerin Luisa Knauß beweist sehr eindrucksvoll ihr Können und Vielseitigkeit als Frontfrau einer modernen Alternative-Metal-Band. Und auch die Instrumental-Front kann sehr überzeugen. Es ist aber die Masse an Songs auf dem Album, die nicht ganz überzeugt. Hier hätten PENTASTONE mit dem aktuellen Trend gehen sollen. Bedeutet: weniger Songs, dafür aber mehr Hits! Also mehr Songs wie „Stuck In My Head“, „Get Better“ oder „How it Feels“ und weniger Stücke, die nur wie müßiges Beiwerk klingen. Dadurch ist „Stuck In My Head“ ein gutes Erstlingswerk für PENTASTONE, das noch viel auf die Zukunft hoffen lässt. Aber im Ganzen betrachtet ist es (leider) nur ein mittelmäßiges Album geworden.

Text: Tim Otterbeck

13.06.2021

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37235 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare