Pentarium - Schwarzmaler

Review

PENTARIUM ist eine im Winter 2006 gegründete Dark-Metal-Band aus Griesheim. Mit „Schwarzmaler“ veröffentlichen die sechs Metaller nicht nur ihr zweites Full-Length-Album, sondern auch das Labeldebüt bei Boersma Records, bei welchem PENTARIUM im Februar 2016 einen Vertrag unterzeichneten.

Mehr Abwechslung wäre auf “Schwarzmaler“ besser gewesen

Ohne große Schwarzmalerei betreiben zu wollen, sei vorweg erwähnt, dass auf “Schwarzmaler“ neben guten Ansätzen auch viel hätte besser gemacht werden können; vor allem was die Abwechslung im Songwriting und Gesang sowie die Produktion der Doublebass angeht.

„Flieh Um Dein Leben“ sind die ersten Worte, die der Hörer vernimmt, bevor die Keys einsetzen, welche kurz darauf von einer recht dominanten E-Gitarren- und Schlagzeug-Attacke übertönt werden. Weiter in den Lyrics heißt es, dass es kein Entkommen mehr gäbe. Also bleibt dem Hörer scheinbar nichts anderes, als sich den pessimistischen Geschichten und düsteren Klängen von PENTARIUM zu widmen. Es entsteht ein wohl beabsichtigtes Unbehagen, ausgelöst von harschem, gutturalen Gesang und bitteren deutschen Texten. Einerseits ist dies ein Fortschritt für die Band, da die Lyrics bisher in Englisch verfasst wurden und dadurch nicht ganz so eindringlich wahrgenommen wurden. Seit die Texte allerdings auf Deutsch sind, nimmt der Gesang unweigerlich eine bedeutendere Rolle ein; ergreift den (deutschsprachigen) Hörer besser, da er einen direkten Zugang zur Sprache hat. Deshalb ist es umso weniger erfreulich, dass Sänger Carsten Linhs kaum mit seiner Stimme variiert. Außer auf dem Titeltrack “Schwarzmaler“ und dem Song “Totendämmerung“ wechselt er lediglich zwischen hohem, leicht keifendem und tiefem, brummendem Gesang ab. Eine markante Aussprache wie beispielsweise bei EISREGENs Blutkehle sucht man vergebens.

PENTARIUM bieten keine musikalischen Offenbarungen

Musikalische Offenbarungen haben PENTARIUM nicht zu bieten, sondern gehen auf Nummer sicher. Nach kurzen, melodischen Intros knüppelt Drummer Max drauf los und die Gitarristen Hendrik und Florian reichern die düstere Soundlandschaft durch harte Riffs und Leadgitarren-Melodien an. Dabei gehen sie meistens genauso wenig abwechslungsreich vor, wie Linhs an den Vocals. Ständig donnern einem dieselben Drum-Beats um die Ohren, von der klinisch produzierten Doublebass auf Songs wie “Auf Schwarzen Schwingen“ mal ganz zu schweigen. Einzig die Effekte, wie das Laden einer Pistole auf “Seelenheil“ oder das kurze Knistern eines Feuers auf “Schwarzmaler“, sorgen für Überraschung. Als Pluspunkt ist allerdings die klare und organische Produktion von Thorsten Baus (Ex- 9mm) im Steelwise Studio zu sehen. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Instrumente gut abgemischt und ergeben ein harmonisches Ganzes.

Für die Zukunft wäre PENTARIUM zu raten, mehr auf Individualität zu setzen und sich mehr zu trauen. Schaurige Geschichten von am Waldesrand lauernden Gestalten und an sich an Menschenfleisch labenden Wesen haben die Dunkel-Rocker schließlich genug zu erzählen.

02.09.2016
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