Pentagram - All Your Sins: Video Vault

Review

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PENTAGRAM haben wirklich eine sehr bewegte, absolut nicht durchgehende Bandkarriere, die zusammengerechnet schon über 40 Jahre dauert. Vor allem die frühen Alben dieser Legende des US Dooms sind zu Recht Kult, aber auch das Comeback-Album „Last Rites“, welches ebenfalls viele alte Songs enthielt, konnte sich mehr als hören lassen. Dazwischen gab es aber auch immer wieder weniger notwendige Veröffentlichungen. Nun folgt eine Doppel-DVD namens „All Your Sins: Video Vault“, welche knapp sieben Stunden rares und unveröffentlichtes Material.

Um es gleich vorweg zu nehmen: „All Your Sins: Video Vault“ ist kein Referenzwerk, was Bild- und Tonqualität anbelangt, wer auf HD steht, macht besser einen großen Bogen um PENTAGRAM. Zu hören und sehen gibt es Bootleg-Livemitschnitte, wobei vor allem die frühen Aufnahmen maximal VHS-Qualität erreichen. Andererseits ist das eben genau so puristisch und einfach, wie es der Doom Rock/Metal Sound von PENTAGRAM ist. Das DVD Material erstreckt sich dabei über 30 Jahre. Den Anfang macht ein DEATH ROW Konzert von 1983 im Silver Fox Club in Woodbridge. DEATH ROW? Das war die 1980 gegründete Band von Joe Hasselvander, Lee Abney und Victor Griffin, zu welcher später auch Bobby Liebling stieß, und die sich 1984 in PENTAGRAM umbenannten (das DEATH ROW-Demo hieß übrigens „All Your Sins“). Es folgen noch Auftritte von 1985 (u. a. im legendären CBGB-Club in New York), 1987 und 1993. Auch wenn die Qualität hier natürlich eher schlecht ist, so wirken PENTAGRAM und vor allem Bobby Liebling, diese schillernde und tragische Person, noch recht agil und spielfreudig. Das ändert sich leider im Laufe der Jahre bzw. bei den neueren auf dieser Doppel-DVD festgehaltenen Auftritten. Nicht nur wer die verstörende Doku über Bobby Liebling gesehen hat weiß, dass der gute Mann eigentlich am Ende ist. Natürlich ist Bobby ein origineller Sänger und schräger Entertainer, aber leider verkommt der eigentlich sympathische Kerl mit dem wirren Geist (abschreckendes Beispiel für Drogenkonsum) und geschätzten 40 Kilo zu einer unfreiwillig grotesken Figur zwischen Tattergreis und Vogelscheuche, die sich zwar selbst offensichtlich noch lebendig auf der Bühne fühlt, dem Zuschauer diesen Eindruck aber nicht wirklich zu vermitteln vermag. Schade! Dass sich die Songs immer wieder überschneiden, macht der Sache aber keinen Abbruch, PENTAGRAM sind ja schließlich bekannt dafür, immer wieder ihre Stücke neu zu interpretieren.

So ist „All Your Sins: Video Vault“ im Grunde mehr Quantität statt Qualität und spricht ausschließlich die Die-Hard-Fans von PENTAGRAM an, die wirklich alles der Doom-Metal-Legende haben müssen.

23.03.2015

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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