Dass die Niederlande Ende der 80er und Anfang der 90er eine ganze Armada hochqualitativer Death-Metal-Bands hervorbrachte, die auch noch heute zu den Speerspitzen des Genres gehören, ist kein Geheimnis. Aber auch im Kleinen wartet die ein oder andere Perle schlummernd, ans Tageslicht gezerrt zu werden. Derzeit wühlen Vic Records kräftig in den Archiven ihrer Death-Metal-Landsmänner rum, um (halb-)vergessenes wie MORTHRA, BURIAL oder GOD DETHRONEDs erste Großtat „The Christhunt“ wieder zu erwecken. Teil der Ausgrabungsarbeiten sind auch PENTACLE und ihre ersten Frühneunziger Gehversuche,…
…die jetzt unter dem Namen „The Fifth Moon…Beyond And Back“ als 2-CD Remaster mit einem 32-seitigen Booklet und einer ganzen Reihe an Liner Notes und unveröffentlichtem Bildmaterial wieder aufgelegt werden. CD1 enthält die 1995/96er EPs „The Fifth Moon“ und „Exalted Journey“ nebst einer alternativen Vocal-Version von „A Serpent In Blood Red“ aus den „The Fifth Moon“-Sessions. CD 2 wartet mit dem exklusiven 1996er DSFA-Records-Compilation-Track „A Dance Beyond“, den ersten beiden Demos „Caressed By Both Sides“ und „Winds Of The Fall“ und „Belief From Below“ als Proberaum-Aufnahme von 1990 auf. 18 Songs und somit reichlich Value For Money für all jene Hardcore-Sammler, die auf der Suche nach diesen Aufnahmen bisher übermäßig Zeit, Nerven und Geld opfern mussten.
Aber auch jenen, die holländischem Old-School-Todesblei auch nur entfernt etwas abgewinnen können, sei „The Fifth Moon…Beyond And Back“ ans Herz gelegt. Musikalisch bewegten sich PENTACLE damals im Fahrwasser von einer Menge CELTIC FROST, partiell sogar richtig schönem BOLT-THROWER-Double-Bass-Drive („A Serpent In Blood Red“), dem Hau-Drauf-Groove von OBITUARY und thrashigen ASPHYX ohne die Doom-Tiefe. Vor allem PENTACLE-Gründer Wannes Gubbels klingt nach einer Mischung von John Tardy und Martin van Drunen, was auch nicht weiter verwundert: immerhin musizierte Gubbels später selbst bei ASPHYX sowie der On-Off-ASPHYX-Rumpftruppe SOULBURN. Das Einzige, was man PENTACLE vorhalten könnte, ist, dass sie nicht zum Punkt kommen und die ausnahmslos fünf bis acht Minuten langen Songs mit je einer oder zwei Minuten weniger durchaus mehr zu sagen hätten. Dennoch ist „The Fifth Moon…Beyond And Back“ ein empfehlenswertes Dokument Death-Metal-Geschichte.
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