PENCILCASE aus Aachen fühlen sich im Alternative Rock pudelwohl, was sie bereits 2008 auf ihrem Debütalbum “Swingcore” unter Beweis stellen konnten. Reichlich Airplay sowie der Soundtrack zum PC-Game “Crashday” verhalfen der Band zu einiger Bekanntheit. Mit “Kansas City Shuffle” legen PENCILCASE nun ihr zweites Album vor.
Die Vorbilder des Aachener Quartetts sind dabei mal mehr, mal weniger deutlich in ihren Songs präsent. Aber man kann Bands wie die FOO FIGHTERS oder auch PUDDLE OF MUDD durchaus im Sound von PENCILCASE wiederentdecken. Songs wie das flotte “MCA”, der punkig angehauchte Opener “Freaks” oder “Come Alive” gehen dabei völlig in Ordnung und als Fan weiß man, was man bekommt. Die Produktion ist schön differenziert ausgefallen und unterstützt den Anspruch der Band radiokompatibel zu klingen. Das kommt sicherlich bei Teenies und 1Live-Hörern gut an, klingt mir insgesamt aber zu glatt gebügelt. Einer durchaus aggressiven Nummer wie beispielsweise “Dig” kann man anhören, dass sie am liebsten gleich explodieren möchte, aber von dem glatt polierten Sound im Zaum gehalten wird. Hier wären ein paar Ecken und Kanten nicht nur angebracht, sondern auch notwendig gewesen. Vom Songwriting her nimmt man hier nämlich fast nur positive Eindrücke mit. PENCILCASE gehen abwechslungsreich zu Werke und packen viel Musik in ihre Songs, so dass Langeweile im instrumentalen Bereich beim Gros der Stücke nicht aufkommt.
Was der Platte neben den erwähnten Ecken und Kanten fehlt, ist der eine Hit, der eine Ohrwurm, der auch im Radio was taugt und die Band einen weiteren Schritt nach vorne bringt. Wenn die Aachener auf diese beiden Punkte während des Studioaufenthalts mehr geachtet hätten, wäre hier eine Höchstnote fällig. So bleibt “Kansas City Shuffle” ein gutes Album, das durchaus konkurrenzfähig ist. Potential haben PENCILCASE aber auf jeden Fall. Bin mal auf die weitere Entwicklung der Band gespannt.
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