Pekko Käppi & K:H:H:L - Matilda

Review

Hier kommt die Maibowle unter den Frühjahrs-Releases: PEKKO KÄPPI & K:H:H:L machen finnischen Folk, den sie selbst in die Kategorie „Scandinavian Voodoo“ einordnen. Mit „Matilda“ liegt nun das zweite Studioalbum vor, das ebenso bezaubernd, wie schräg daherkommt.

Bewaffnet mit einer Jouhikko, einer karelischen dreisaitigen Laute, spielen Käppi und die „Kuolleiden Hillittömäin Hevoisten Luut“ (was wohl so viel bedeutet wie „Knochen toter, ungestümer Pferde“) irgendwas zwischen Blues, Indie und dem, was traditionelle karelische Musik sein dürfte. Dazu liefern sie Texte die – naja, die Meinereine halt nicht versteht. Aber es macht eine diebische Freude, sich auszumalen, wovon sie handeln könnten! Zum Beispiel von Männern in weißen Gewändern, die zu einem merkwürdigen Ritual mit Tierhäuten auf dem Rücken tanzen. Das jedenfalls sei die Vision gewesen, die Käppi beim – Achtung: Auskochen von Tierschädeln am See gekommen sei und die zur Grundinspiration für das neue Album wurde.

Weil es so viel Spaß macht, die frisch-schräge „Matilda“ auf den Balkon dröhnen zu lassen und davon auch die Nachbarn gleich mit froh werden, ist es feine Sache, dass PEKKO KÄPPI & K:H:H:L hiermit den Startschuss zu einer Trilogie absetzen und in nächster Zeit nachlegen wollen.

Den einen oder anderen Ohrwurm dürften sie dabei gerne drauflegen. „Matilda“ geht nämlich wunderbar ins Ohr und macht auch nach vier-fünf Durchläufen noch beste Sommerlaune. So wirklich hängen bleiben wollen die charmanten Melodien jedoch nicht.

Macht nix, ab auf den Balkon, Maibowle ins Glas, PEKKO KÄPPI rein und mit den Nachbarn über Tierschädel schwadronieren!

14.04.2017
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