Ein bisschen Humor darf immer dabei sein, aber nur lustig mögen es PEDAGOGIC TORMENT aus Gera dann auch nicht – musikalisch ohnehin nicht. Die humoristische Seite findet sich dann eher in den Texten, die zwar sozialkritisch sind, aber auch einer gewissen Ironie nicht entbehren Aber gut, Texte sind im Vergleich zur Musik ja meist doch eher Beiwerk.
Das erste vollwertige Album des Quartetts, das dem Namen entsprechend sogar zu Dreivierteln aus Pädagogen bestehen, stellt definitiv keinen Ausfall dar. Die Welt von PEDAGOGIC TORMENT spielt sich irgendwo zwischen Death Metal und Grindcore ab, lässt aber auch modernere Einflüsse zu. Meist groovt sich das Gespann durch ihr Material, zieht wahlweise das Tempo an oder überrascht mit melodischen Einflüssen. Letzteres ist es, was „Overmedication“ dann aus dem Durchschnitt hebt und für wirklich gelungene Momente sorgt. Das gelingt vor allem im starken „Happy Burst Day“, etwas mehr hätte dem Scheibchen sicher gut getan. Sicher, „Overmedication“ kommt auch mit ordentlich Groove aus, ist abwechslungsreich, doch leider verfällt es auch gern mal in unnötige Längen oder sondert eher mäßiges Songmaterial ab („These Boots Are Made For Torment“).
Insgesamt haben PEDAGOGIC TORMENT keinen schlechten Full-Length-Einstand abgeliefert, der in ihrem Bereich sicher den Durchschnitt abhängt, für ganz große Sprünge dürften aber die melodischen Experimente gerne mehr Raum bekommen. Ja, gut, aber nicht überragend.
Da gibt es nix zu beanstanden!!! Hammer Album (auch nach Jahren immer wieder gern gehört)