Pavor - Furioso

Review

Pavor spielen und spielen und spielen … mir tierisch an den Nerven ! Zunächst geht mir das Gegrowle (das wir an einigen Stellen sogar noch a capella ertragen müssen) mehr auf den Sack als der schlimmste Eierkneifgesang einer italienischen Power Metal Combo … meine Kaffeemaschine hätte eher das Zeug, Sänger ner Death Band zu werden.

Völlig idiotisches Gekotze, das wohl zeigen will, was für nen krassen Shouter die Deutschen ans Mikro lassen … (ja, hätten eben meiner Kaffeemaschine den Vortritt lassen sollen – die hat wenigstens Charisma ! Und das sag ich euch als Teetrinker !). Ok, sehen und hören wir mal über das fehlgeleitete Krümelmonster hinweg … aha ! Man mag u.a. nette jazzig-frickelige Bassläufe – vielleicht entwickelt sich die Sache ja in Richtung Cynic und Konsorten. Leider geht auch das heftig ins Höschen … wo die Helden um Masvidal trotz aller „Seht-her-wie-geil-ich-zocken-kann“Wichserei imstande sind (oder waren) Songs mit einer gewissen Eingängigkeit zu fabrizieren, ballert bei Pavor ein ganzer D-Zug frickelig-selbstverliebter Songelemente am Hörer mehr oder minder spurlos vorbei – dabei ist man wohl auch der Härte, Schnelligkeit und Technik von Formationen wie Cryptopsy nicht abgeneigt.

Doch auch die Kanucks haben einen unschätzbaren Vorteil – sie schreiben Songs. Keine Klangkollagen ! Die Deutschen klingen wie dieser bestimmter Typus Mensch, die du leider im Verein oder irgendeiner ehrenamtlichen Einrichtung neben den vernünftigen Leuten sitzen hast … die haben’s im Job irgendwie nicht so ganz hinbekommen, müssen dann aber besserwisserisch die Freizeit anderer Menschen mit ihren beschissenen Belanglosigkeiten versauen, die sie so kompliziert wie irgend möglich formulieren. Solche Göttertruppen wie Cynic, Death, Atheist oder aktuellere Jungs wie Theory In Practice spielen zudem als EINHEIT zusammen … bei Pavor hat man ständig das Gefühl, die Kerle veranstalten nen Wichswettbewerb – wer zuerst fertig ist, hat gewonnen … „Furioso“ komplett in einem einzigen Durchlauf zu hören fällt extrem schwer – dabei habe ich mich gezwungen, den Silberling zigfach rotieren zu lassen … vielleicht isses ja ein einer der Outputs, die als Grower bezeichnet werden … DACHTE ich … aber da wächst höchstens der Zwang, mit Anlauf in die Stereoanlage zu treten !

Aber ich bin bestimmt zu dämlich, um die Mucke zu verstehen … ja, DAS wird’s sein. Bei o.g. Bands scheint mir das ja zu gelingen, nur bei Pavor muss ich einfach kapitulieren. Technisch gesehen ist ja alles verdammt lecker (auch wenn’s tatsächlich bessere Combos in der Hinsicht gibt – sogar in Deutschland !), aber nach wenigen Minuten stößt „Furioso“ eben ganz furios sauer auf. Einzig die abgedrehten Bassläufe können noch was reißen – die sind tatsächlich beeindruckend – sie hätten eben nur zu richtigen Songs gezockt werden sollen.

Leute, die Platte nervt !

22.05.2004
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