Paul Wardingham - Assimilate Regenerate

Review

Ein Blick auf das grelle, neonkalte Cover lässt augenscheinlich nur einen Schluß zu: Was auch immer sich dahinter verbirgt, hat gewiss mit Elektronik und Science-fiction zu tun. Damit liegt man beim Australier Paul Wardingham auch genau richtig. Auf seinem vor genau einem Jahr erschienenen Debütalbum „Assimilate Regenerate“ treffen synthetische Klänge auf 7-saitigen Gitarrenstrom. Melodisch und heavy flechtet Multiinstrumentalist Wardingham Elemente des Industrial mit Cyber-Flair in ein futuristisches Gesamtkonzept, welches sich wirklich hören lassen kann.

Mit seinen punktgenau gesetzten Riffs, präziser Rhythmusarbeit und komplexeren Strukturen dürfte sich das Album schnell in die Herzen von technikverliebten Metalfans spielen – vor allem, wenn man ein Faible für’s Shredding hat, denn Wardingham zeigt hier in beeindruckender Weise, was er kann.
Mit „Futureshock“ liefert er ein erstes Highlight der Platte, dicht gefolgt von „Ghost In The Machine“, welches neben dem virtuosen Spiel auch immer wieder auf den Punkt gebrachte, melodische Refrains mit Ohrwurmcharakter präsentiert. Saftige Rhythmusriffs, Doublebass-Attacken, markante Synthesizer – Wardingham versammelt hier viele Features, die man von Bands wie MACHINAE SUPREMACY, FEAR FACTORY, DEVIN TOWNSEND und natürlich auch MESHUGGAH kennt. Sehr schön zu hören u.a. bei „Brain Interactive Construct“ und „Clones“, welches mit seinen Soundtrackqualitäten zum absoluten Höhepunkt der Platte gerät. In den melodisch starken Momenten berührt Wardingham auch ein bisschen die Magie der Fantasymeister BAL-SAGOTH, bei denen sich auch jedes Mal eine weite Filmkulisse vor dem geistigen Auge auftut. Das, und der vielschichtige Einsatz der Gitarren, besonders beim perfekt ausbalancierten „Fields Of Utopia“, machen das Album zu einem echten Ohrenschmaus.

Wardingham schafft dabei gekonnt den Spagat zwischen technischem Anspruch, shreddernder Spielfreude und angriffslustigen Adrenalinstößen, so dass man mitnichten nur als erklärter Frickelfan auf seine Kosten kommt. Und wer auch unter ‚Cyber‘ mehr als nur plastikverliebte Zukunftsvisionen versteht, darf hier beherzt zugreifen.

15.02.2012

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