Paul Gilbert - I Can Destroy

Review

Mit „I Can Destroy“ hat Gitarrist PAUL GILBERT seinem 18. Studioalbum einen verdammt martialischen Titel verpasst. Schauen wir mal, ob der durch RACER X und MR. BIG bekannt gewordene Saitenhexer, noch irgendetwas Neues zu berichten hat.

Entgegen dem Albumtitel geht es auf „I Can Destroy“ eher locker flockig zur Sache. PAUL GILBERTs Texte sind oft ironisch-humorvoll, was schon Songtitel wie „Everybody Use Your Goddamn Turn Signal“ oder „Woman Stop“ erkennen lassen. Auch musikalisch versprüht der Ausnahme-Gitarrist durchgehend gute Laune. Sein Spiel ist technisch wie immer herausragend und artet angenehm selten in selbstbeweihräuchernde Masturbations-Eskapaden aus. Stattdessen konzentriert sich GILBERT lieber auf ausgereiftes Songwriting. Alle Tracks sind nachvollziehbar strukturiert und durchdacht komponiert. Einzige Ausnahme ist das schräge „Woman Stop“, das wie eine gelangweilte Version des LED ZEPPELIN-Hits „Black Dog“ wirkt.

Ansonsten gibt es auf dem Album eine Menge Abwechslung, sodass bis zum Schluss keine Langweile aufkommt. Ob rockig-funkig („Everybody Use Your Goddamn Turn Signal“), jazzig angehaucht („One Woman Too Many“) oder extrem bluesig („Blues Just Saving My Life”) – PAUL GILBERT zeigt auf „I Can Destroy” alle Facetten seines Könnens und verarbeitet viele verschiedene musikalische Einflüsse. Unterstützung liefert eine sehr saubere, klare und differenzierte Produktion, die selbst kleinste Details hörbar macht. Andere Bands können sich von solch einem professionellen Sound ruhig eine Scheibe abschneiden!

Trotz aller Professionalität und einem hohen musikalischen Niveau, gelingen PAUL GILBERT allerdings kaum Songs, die hängen bleiben. Das boogie-artige „Gonna Make You Love Me“ geht noch am ehesten als Hit durch. Ansonsten bewegt sich das Songmaterial auf einem soliden Level. Dass die großen Momente ausbleiben, liegt vor allem an GILBERTs Gesang. Zwar trifft er die Töne. Doch kommen dabei keinerlei Emotionen rüber. Seine Stimme hat keinen eigenen Charakter, keine Ausstrahlung und keine Power. Beim nächsten Mal sollte der Meister definitiv über einen Gastsänger nachdenken.

So richtig mitreißen kann PAUL GILBERTs neuer Solo-Output leider nicht. Fans bekommen aber wieder einmal die Vollbedienung an fantastischer Gitarrenarbeit. Angehende Shred-Meister können auf „I Can Destroy“ noch das ein oder andere lernen. Der Rest zieht lieber weiter.

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07.06.2016

"Irgendeiner wartet immer."

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