Pathology - The Time Of Great Purification

Review

Ha, endlich kann ich den Terminus mal anbringen: Rülps-Metal. Das spielen nämlich die Gore-Extremisten PATHOLOGY auf ihrem neuen Album „The Time Of Great Purification“, zu dem die Devise „schneller, lauter, tiefer“ vorzüglich passt. Herrliches Grunzgedonner mit der fantastischen Möglichkeit für den Hörer, mal so richtig zur Mucke abzuspacken und sein Gemächt zum Blast-Takt zu schwenken.

Komplett durchgerülpst rattern sich PATHOLOGY auf ihrem Album durch die 12 Songs, brutal ohne Wenn und Aber und mit der kleinstmöglichen musikalischen Abwechslung. Langweilig? Nö, das nicht gerade, aber halt auch nicht weltbewegend. Ab und an lockert tatsächlich ein Düdelsoli oder ein feiner Gitarrenlauf die Botanik auf, ansonsten herrscht gnadenlos verbrannte Erde. Spannend dabei ist, dass PATHOLOGY auf „The Time Of Great Purification“ für ihren gewählten, sehr begrenzten Stil ein Höchstmaß an Abwechslung nutzen und trotz aller Extremität tatsächlich eben nicht nach Brettermaxe-boring-only klingen. Es gibt immer wieder Midtempoparts, vorwiegend natürlich Gehämmer, aber eben auch einige Variationen. Ist auch notwendig, wenn einem das Gerödel hier nicht bereits nach zwei Minuten auf den Senkel gehen soll. Somit ein dicker Pluspunkt für die Brutal Death Metaller aus San Diego, die hier ein erstaunlich wuchtiges Statement abgeben.

Alles in Allem gibt’s also eine schöne Bumsorgie, die PATHOLOGY fabriziert haben. Wer allerdings auf künstlerische Filigranarbeit setzt und ein Lehrstück in Sachen Spielkunst erwartet, ist leider am falschen Ort gelandet und sollte sich doch lieber noch ’ne Buddel Kunstblut oder wahlweise Kräuterschnaps (ist ja eh fast dasselbe) besorgen und damit sein Heim besudeln. Hier heißt es nämlich Hosen runter und mit Lederlappen im ICE-Tempo draufgewatscht, dann stimmts. Alles andere ist Unsinn.

24.09.2012
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