Path Of Devastation - Days Like These

Review

Da möchte eine junge Band offenbar vermeiden, als Mitläuferkapelle bezeichnet zu werden: Die Bayern PATH OF DEVASTATION werden nicht müde, zu betonen, dass sie mit ihrem nach eigener Auskunft „Death Metal mit modernem Hardcore-Einfluss“ nicht in die momentan prall gefüllte Deathcore-Schublade gesteckt gehören. Ob diese bewusste Herausstellung und Unterscheidung ihre Berechtigung hat oder überhaupt von Nöten ist, muss jeder nach Konsum des Debüts „Days Like These“ für sich selbst entscheiden.

Schieben wir also an dieser Stelle Haarspaltereien über solche Kategorisierungen beiseite und schauen auf das Wesentliche – richtig, die (Qualität der) Musik: War auf der „Eternal Disease“-EP vor drei Jahren noch recht brutaler, oft groovender Death Metal angesagt, finden sich jetzt neben bei druckvollem Klang schnell schreddernden Riffs, Geblaste und nicht mehr ganz so tiefem, etwas gemäßigterem Grunzgesang häufige Gangshouts als deutlichste Neuerung. Diese sind gar nicht so übel, geben den meist kurzen und kompakten Stücken oft zusätzliche Eingängigkeit und Dynamik, werden aber glücklicherweise auch nicht bis zum Erbrechen überstrapaziert. Nach wie vor bolzen PATH OF DEVASTATION ordentlich nach vorne („You Fail“, „Surveillance Shows Fear“ oder „Thought Deprivation“ als Beispiele), richtig mitreißend wird es aber zu keiner Zeit. Auch wenn sich etwa „Dedigitate“ als charismatische Nummer entpuppt und die vier Nüdlinger mit dem mehr als fünfminütigen „So Far And No Further“ eine ausschweifende, in Ansätzen gar atmosphärische Nummer am Ende platziert haben, passiert während der insgesamt nur halbstündigen Spielzeit zu wenig Spektakuläres, genauer gesagt: nichts.

Obwohl sich PATH OF DEVASTATION mit ihrem Death Metal aufgrund der prominenten Gangshouts tatsächlich ein wenig vom grauen Einheitsbrei abzuheben vermögen, bleibt „Days Like These“ „nur“ ein ordentliches Debüt: Es geht ganz gut rein, hat etliche knackige Passagen, aber nichts, das den Hörer vor Begeisterung aus den Socken schießt. Wer sich prinzipiell von der nicht ganz alltäglichen Mischung angesprochen fühlt, darf ruhig ein Ohr riskieren, denn auch an dieser Stelle sei noch einmal betont: Die unten stehenden fünf Punkte sind keine schlechte Wertung, auch wenn das aufgrund des inflationären Mit-Punkten-um-sich-Schmeißens diverser Print- und Online-Magazine bei vielen mittlerweile eingebrannt ist.

13.05.2011

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