Parzival - Urheimat

Review

PARZIVAL, die deutsch-singenden Wahldänen aus Russland, haben mal wieder ein Album aufgenommen. „Urheimat“ heißt das gute Stück, welches sich leider äußerst schwer tut, den Hörer wirklich mitzureißen. Hauptsächlich liegt das wohl daran, dass sich ihr sehr an LAIBACH angelehntes Konzept aus pompösem EBM und Industrial alter Schule langsam abgenutzt hat.

Die Songs werden nach wie vor bestimmt durch martialisch stampfende Rhythmen, die jedoch sehr clubtauglich angelegt sind. Keine Krawallorgie und auch kaum Experimente, dafür fast immer im tanzbaren Midtempo-Bereich. Hinzu kommen Synths mit Sägezahnattacken und natürlich die orchestralen Elemente, die zu den einzigen Höhepunkten des Albums zählen. Streicher, Posaunen und Choräle mit Wagner-Flair wirken schon für sich allein, doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es mit dem Rest der Komposition nicht sehr rosig aussieht. Zu abgegriffen, zu gleichförmig, mit einer Spannungskurve, die bedrohliche Ähnlichkeit zu einer Geraden annimmt. Hat man die ersten drei Stücke hinter sich, weiß man im Prinzip, wie sich der Rest des Albums gestaltet.

Zur Belastungsprobe wird allerdings der monotone Sprechblasengesang – ein oft unverständliches Gemurmel und Gebrabbel bedeutungsschwangerer Lyrik, deren Wirkung genau deshalb verpufft. Für eingeschworene Fans sicherlich eine nette Ergänzung der Sammlung, aber wenn ich ehrlich sein soll: Wer sich für derlei Klänge wirklich interessiert, ist mit jeder LAIBACH-Platte besser bedient.

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11.04.2011

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