Parryzide - Violated Humanity

Review

Mit PARRYZIDE erweitert das bisher nur im Punk- und Hardcore-Bereich aktive Mini-Label „Illegal Sound Records“ sein Spektrum in den ThrashMetal-Bereich hinein. Die ersten Schritte auf diesem neuen Terrain fallen zwar nicht gerade überwältigend aus, zeigen aber eine solide Basis und sind durchaus aufbaufähig. Mit klassischem ThrashMetal-Riffing können PARRYZIDE punkten, ohne jedoch in diesem Genre neue Akzente setzen zu können. Produktionstechnisch hätte man mit einem weniger schwachbrüstigen Drum-Sound noch einiges an Boden gutmachen können. Die einzelnen Songs gehen soweit in Ordnung, ein wenig mehr Abwechslung hätte hier jedoch nicht schaden können. Hätte man das verwendete Riffmaterial nur auf zehn Stücke verteilt, wäre hier sicher noch mehr zu erreichen gewesen. So wirkt das Ganze aber nicht straff genug und es schleichen sich einige Längen ein. Auf ganzer Linie überzeugen können nur das rotzige „Envy Mob“ und der Anti-Kriegs-Song „Top Dogs“. Überhaupt scheint man textlich tief in der Punk-Szene verwurzelt zu sein. Die politischen und sozialkritischen Lyrics wirken zwar stellenweise etwas unbeholfen, dafür aber auch sehr authentisch. Jedoch sollte die Band in Zukunft einen weiten Bogen um deutschsprachige Songs machen. „Die Absolute Funktion“ stellt den absoluten Tiefpunkt dieses gar nicht mal so schlechten Albums dar.

09.01.2006

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