PAROXYSM scheint ein beliebter Bandname zu sein, jedenfalls gibt es in der Türkei, in Kanada und auch in Australien eine Band, die sich bei diesem Namen angesprochen fühlt. Als sich irgendwann 2005 die deutschen BLOODPRICE auflösten, musste der Begriff erneut hinhalten, um den Nachfolger zu betiteln.
Unter Paroxysmus versteht man im weitesten Sinne „Ausbrüche“, sei es ein Lachanfall, eine Schubkarre voller Krankheitssymptome oder auch ein Vulkanausbruch — passt also eigentlich wie die Faust aufs Auge für eine Grindcore-Band.
Was die Kasseler Band aber auf ihrem Debüt an Ausbrüchen abliefert, erinnert mich eher an laue Lüftchen. Über eine knappe halbe Stunde wird man mit ziemlich stumpfen Geboller Marke „Grinden nach Zahlen“ belästigt, welches weder sonderlich originell noch irgendwie lustig ist. Beim Betrachten des eher unüblichen Artworks (Pluspunkt fürs aufklappbare Cover!) dachte ich zumindest, dass hier eine Spaßcombo am Werk wäre. Ich meine, den Spass möchte ich den Jungs keinesfalls absprechen, den haben sie bestimmt. Aber wozu man das Resultat dieser relativ belanglosen Privatparty auf CD bannen muss, will mir nicht in den Sinn. Man bemüht sich um Lacher mit Songs wie „Die Molkerei auf der Bounty“ (geliehen von Heinz Schenk, wenn ich mich nicht verhört habe) oder „Shit Of Satan“, oder vereinzelt eingestreuten Samples, aber hält sich dann doch an die Devise „Listen! Brains Are Not Allowed“.
Instrumentale Jungfrauen sind es nicht, und eigentlich rummst der Sound auch ordentlich, so dass die Grundlagen erfüllt wären. Fehlen eben nur die interessanten Songs, die über das übliche 4/4-Uffta hinausgehen, vor allem, wenn man sich wie PAROXYSM eben nicht nur auf Grindcore beschränken will, sondern durchaus Spuren von brutalem Death Metal und Punk durchschimmern lässt.
Vielleicht fliege ich aber auch gerade an der Hauptmessage vorbei: „Beer and Brutality“. PAROXYSM sind vermutlich eine der Bands, die vor allem livehaftig auf Spaß mit dem Publikum setzt. Aber das funktioniert eben auch nur bei solchen Auftritten. Zuhause vor der Anlage will das Material nicht so recht zünden.
Kommentare
Sag Deine Meinung!