Die Invasion beginnt mit Todesschreien, Schüssen, hörbarem Gemetzel. Klingt ziemlich ernst für eine Band, die sich bereits in ihrer eigens verfassten Information zu ihrem Debütwerk als Dummschwätzer bezeichnet. An sich ist “Invasion“ der Band PARASITE, die sich im Jahr 2010 eher im Sinne einer Namensänderung gründete, nicht wirklich eine Scheibe, der es an mangelnder Ernsthaftigkeit krankt. Viel mehr handelt es sich um einen brachialen Knallbrocken aus Hard- und Metalcoreelementen sowie einem todesmetallischen Grundbau und einem kleinen Rieselwerk Grindcore. Wo die Oberfranken sicherlich rein voraussetzungstechnisch sehr gut funktionieren können, ist auf der Bühne, denn die unheimlich vielen modernen Breakdowns und wuchtigen Moshparts laden ja geradezu zum Tanztee ein.
Dennoch ist auf “Invasion“ nicht alles Gold was glänzt, denn über 14 Songs, in denen sich die merklich positiven Aspekte fast nur in den oben angesprochenen Midtempo-Parts und einleitenden Breaks befinden, können ebendiese den Spannungsbogen selbstredend nicht vollständig aufrechterhalten. Aufgrund der etwas ungewöhnlichen Produktion, die auf der einen Seite alle Instrumente und deren Präsentation gut identifizierbar macht und andererseits einen enorm intensiven Basssound kreiert, machen die Bewegungsanreizer-Parts schon Spaß, sodass sich PARASITE, trotz später aufkeimender Monotonie, noch im guten Bereich ansiedeln würde.
Wie man sich vielleicht denken kann, war das aber leider noch nicht alles. Wie man es bereits von vielen ähnlich gestaffelten Bands als typische Charakteristik kennt, mischen auch PARASITE an den Vocals tiefe, fast schon unmenschlich wirkende Growls und höhere Shouts. Der Schock kommt dann schließlich mit dem Einsatz von Letzteren. Dieses teilweise schrecklich schiefe Gejaule kann doch wohl nicht ernstgemeint sein und passt qualitativ auch selbst mit noch so großer Mühe nicht ins Gesamtbild. Mir persönlich schlägt das Ganze gar soweit aufs Gemüt, dass ich mich regelrecht lautstark freue, als zwischenzeitlich ein Stück mal nur mit (den wirklich ordentlichen) Growls auskommt. Jeder Interessierte sollte zuerst einmal hereinhören, doch mir wiegen gerade die gesanglichen Defizite zu schwer.
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