Wenn ihr mal wieder das volle Brett Hard Rock fahren möchtet, dann seid ihr mit PARANOIZE garantiert richtig bedient. Die fünf Jungs wissen genau, wo der Hase lang läuft, soviel steht schon mal fest. Und ein Händchen für gutes Songwriting wurde ihnen auch in die Wiege gelegt.
Wie soll man es sich sonst erklären, dass schon bei den ersten Takten von „I Won´t Complain“ die Bude in vollem Maße rockt. Der Song ist als Opener geradezu prädestiniert. Ein Ohrwurm vor dem Herrn, schön rotzig, rebellisch und dreckig. Kurz und knapp: Ein geiles Stück, welches außerdem mit einem klasse Chorus versehen wurde. Doch damit haben PARANOIZE ihr Pulver noch lange nicht verschossen. Das folgende „You Must Be 18 Or Older To Ride“ (was für ein Titel!), mit einem bösen Rock `N´ Roll-Text, schlägt auch noch mal richtig in die Vollen und geht mitten in die Fresse. „Waste Of Time“, welches gesanglich etwas an James Hetfield (METALLICA) erinnert, geht schon derb in die Heavy-Rock-Richtung. Cooles Stück. Der Titelsong „Baby´s Playin´ Tricks” ist ein netter Track, kann aber nicht ganz mit den restlichen Songs der Scheibe mithalten. Etwas weniger heftig geht „Bad Mood“ zu Gange. Ein wenig THE CULT hier, etwas FOO FIGHTERS da. Insgesamt auch wieder ein starker Song, sehr groovig, der sicherlich anklang bei der Mainstream gesteuerten Masse finden könnte. Was machen die Jungs da eigentlich? Mal erscheint die Klampfe eher im Hintergrund dann kommt sie wieder richtig fett um die Ecke. So auch bei „Still The One“. Ein Gitarrendominierter Track mit eingängigen Chorus und schönen Melodylines. Erinnert ein wenig an die göttlichen MOTORJESUS, vor allem, was die Leadguitar betrifft. Auch Punk Rock soll auf diesem Werk nicht zu kurz kommen. Dies zelebrieren PARANOIZE mit „Grass Under Feet“. Die schnelle Nummer eignet sich hervorragend zum Pogen. „Stripped“ ist kein Cover der DEPECHE MODE Chartnummer. Eher im Gegenteil, denn „Stripped“ rockt dermaßen los, dass jedem Popper die Ohren bluten würden. Respekt. Und nun haben wir wieder einen der Songs, bei dem die Gitarren deutlich weniger verzerrt auf die Klangwelt losgelassen wurden. „Sing When You´re Sad“ ist dementsprechend deutlich zahmer als der Rest der Bande und auch “What´s Done Is Done“ soll wohl eher die große Masse oder Fans von Rockballaden ansprechen. Aber PARANOIZE wären nicht PARANOIZE, wenn es wenigstens zum Schluss wieder so richtig zur Sache gehen würde. Und so ist „In A Haze“ zwar nicht der härteste, aber dennoch angemessene Track zum Abschluss.
Ja, was soll ich noch großartig lamentieren. Die Produktion ist reichlich fett (kein Wunder, Herman Frank von ACCEPT saß ja auch an den Reglern), die Songs sind schön ausgeglichen und gut geschrieben. Größere Kritik gibt es eigentlich nicht. Lediglich die unterschiedliche Güte der Gitarren ist hier etwas zu bemängeln, sowie die nicht ganz klare Musikrichtung, die PARANOIZE fahren. Aber das sind eigentlich nur Kritiken im Auge bzw. Ohr des Betrachters.
Kommentare
Sag Deine Meinung!