Nach diversen Rückschlägen haben die deutschen Thrasher von PARADOX vor einem Jahr mit “Electrify“ ein beachtliches Comeback hingelegt. Die Frage, ob das Line-Up dieses Mal stabil bleiben und es ein weiteres Album der Deutschen geben würde, haben PARADOX mit vorliegendem “Riot Squad“ standesgemäß beantwortet. Standesgemäß, weil sie ihrem Stil absolut treu geblieben sind und auch anno 2009 dem Thrash-Metal frönen.
Die schon in den Achtzigern vorhandenen Einflüsse von METALLICA sind nach wie vor im Sound der Band zu finden. Dabei haben Charly Steinhauer und seine Meute aber bereits bei dem Vorgänger darauf geachtet, dass diese nicht allzu weit im Vordergrund stehen, wie beispielsweise noch auf “Collision Course“. Diesen Weg gehen sie auf “Riot Squad“ weiter. Gitarrentechnisch kann man die Amis zwar noch hier und da heraushören, PARADOX legen das Hauptaugenmerk bei ihren Songs aber auf eine gelungene Mischung aus Melodie und Härte, die am besten bei dem genialen “Hollow Peace“ zur Geltung kommt. Das nicht minder starke “Rise In Rank“ oder harte Thrasher wie das im ICE-Tempo auf einen niederprasselnde “No Place To Survive“, “Evolution Reset“ und “Psychofficial“ decken das ganze Songwriting-Spektrum ab, das man von PARADOX gewohnt ist.
Will sagen, es gibt reihenweise Riffs mit Champions-League-Niveau und ebenso viele messerscharfe wie melodische Soli auf “Riot Squad“ zu hören. Dabei achten PARADOX aber darauf, sich nicht innerhalb der Songs zu verzetteln. Die Songs gehen gut ins Ohr und kommen zumeist immer gut auf den Punkt. Die Songs auf “Riot Squad“ haben ihre Wurzeln klar in den 80ern, klingen dabei aber zu keiner Sekunde altbacken. Im Gegenteil, Nummern wie “Planet Terror“ bringen die 80er-Thrash-Elemente in Einklang mit dezent modernen Nuancen im Sound von PARADOX und klingen daher frisch. Einzig der Opener und quasi Titeltrack “Suburban Riot Squad“ kann in dieser Hinsicht nicht überzeugen. Die Nummer geht zwar thrashtechnisch auch voll aufs Ganze, kann mit den anderen Tracks aber qualitativ nicht mithalten. Es ist im Allgemeinen aber die Vielschichtigkeit von “Riot Squad“, die das Album so interessant macht. Es treffen in den Songs immer wieder groovige Mid-Tempo-Parts auf pfeilschnelle Thrash-Riffs und harmonieren hervorragend zusammen. Hier haben PARADOX beim Songwriting echt eine Nase für die richtigen Riffs und Breaks an der richtigen Stelle im jeweiligen Song bewiesen.
Die Deutschen bieten auf ihrem fünften Album also erstklassigen Thrash-Metal, der seine Wurzeln nicht verleugnet und trotzdem frisch klingt. Charly Steinhauer und seinen Jungs kann man eigentlich nur wünschen, dass PARADOX jetzt (endlich) ein stabiles Line-Up haben. In der bestechenden Form, in der die Jungs sich momentan befinden, wäre es schade, wenn die Band erneut auseinander brechen würde. PARADOX haben mit “Riot Squad“ eure Aufmerksamkeit verdient.
Aaarrrggghhh wie geil!!! TRÖJAN, CHATEAUX, TYGERS OF PAN TANG, JAGUAR, SAVAGE, dahin geht dieser Tornado! Und nix peinliche METAL INQUISITOR oder sowas; stattdessen voll auf die Zwölf, Speed, Speed, Speed! FLOTSAM AND JETSAM sollten sich daran ein Beispiel nehmen. Neben WOLF, RUNNING WILD und KING DIAMOND eine der wenigen Bands, welche den Spirit erhält, stimmts, Nightstalker, Jens?