PARACHUTES wurden 2003 gegründet, im Jahr 2006 erschien über die englische Plattenfirma Lockjaw Records das Debütalbum mit dem langen Titel „And I Won’t Stop Until You’ve Lost Everything You Ever Loved“, welches von Kollege Joneleth gerechtfertigte 6 Punkte erhielt. Das Zweitwerk „Vultures“ der fünf Saarländer erscheint nun passenderweise über das Szene-Label Redfield Records.
Wie schon auf ihrem Erstling haben sich PARACHUTES dem Emocore/Screamcore verschrieben. Wurde bei „And I…“ noch die etwas fehlende Qualität und Dramaturgie bemängelt, so ist dies nun mitnichten zu verzeichnen. Die Stücke auf „Vultures“ zeigen sich doch schon spannender und wirken durchdachter, besser arrangiert, da hat die Band sicherlich einen Schritt nach Vorne gemacht. Dafür sorgt auch die düsterere Energie, die kraftvolleren, brachialeren Songs, ja, gerade in Sachen Härte haben PARACHUTES nochmals ein paar Brocken nachgelegt. Die Energie wird durch die durchwegs gelungene, schön druckvolle Produktion noch verstärkt. Leider wirkt das wuchtige Sreamo/Emo-Gemisch noch nicht sehr eigenständig, der Fünfer orientiert sich doch noch stark an den amerikanischen Vorbildern wie beispielsweise UNDEROATH, FROM AUTUMN TO ASHES oder aber auch SILVERSTEIN. So fehlt es den Kompositionen doch noch an Individualität.
Die Zutaten sind bekannt. So wird von Anfang an gleich mit dem brachialen Opener „Fists Up And Boots Off Motherfuckers“ Vollgas gegeben, mit wuchtigen Gitarren, schweren Mosh-Down-Parts und kraftvolle Shouts sowie hier noch spärlichen Klargesang. Die folgenden Stücke wie bspw. der Titeltrack oder „Ignorance Is Bliss“ sind meist etwas dynamischer, bei „March Of The Machines“ zeigen sich PARACHUTES von ihrer ausladenden Seite, während „I’m A Steamin‘ Son Of A Gun“ mächtig Arsch tritt und „The Spell“ nur Anfangs balladesk wirkt um sich zu steigern. Sanftere Töne bekommt man zum Schluss mit „Neverender“ zu hören.
Fazit: „Vultures“ ist ein wirklich gutes Album geworden, an der Eigenständigkeit sollte aber noch gearbeitet werden, um nicht im Einheitsbrei unterzugehen.
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