Papa Roach - Time For Annihilation..On The Record And On The Ro

Review

EP mit Live-Bonus? Live-Album mit fünf Studioaufnahmen als Bonus? Ein Album, das keines ist, aber als solches verkauft werden soll? Es gibt viele Möglichkeiten, wie man „Time For Annihilation… On The Record & On The Road“ bezeichnen könnte. Allerdings gibt der Titel einen Hinweis und so sollte es wohl als Live-Album mit Studiobonus verstanden werden, toll!

Los geht es mit den fünf gänzlich neuen Aufnahmen. PAPA ROACH geben sich dabei keine Blöße, bleiben aber ihrem Stil weitestgehend treu. Ziemlich auf Ohrwürmer aus geht „Burn“ direkt mit einer ziemlich fetten Hookline ins Rennen. Leider bleibt der NuMetal-Fluch aber haften, denn so richtig zünden will bis „Kick In Teeth“ nichts mehr, was vielleicht daran liegt, das besagtes Stück aber auch gut auf dem Rockfloor größerer Diskos zum Hüpfen führen könnte. „No Matter What“ ist der Schmalzklops zwischen den Stücken und nicht nur klebrig süßlich, sondern auch etwas aufgesetzt – nicht mehr als Füllmaterial.

Das Live-Album, das aus neun Stücken besteht, besitzt auch nicht die erhoffte Qualität. Klar, keiner will ein Live-Album mit beschissenem Sound, aber ein bisschen mehr Konzert-Feeling als ein paar vom Publikum mitgesungene Passagen, obligatorischer Jubel und die ein oder andere Ansage dürfte schon drin sein. Ansonsten sind es aber die Hits der Band, welche die Platte doch noch retten. „Getting Away With Murder“ zum Einstieg geht gut rein und „Between Angels And Insects“ und „Last Resort“ als Schlussduo – besser geht’s kaum. Dazwischen herrscht aber oft auch viel Leerlauf, der mehrstimmige Gesang in „Forever“ ist noch ziemlich fett, aber man merkt PAPA ROACH an, dass sie häufig zwischen Langeweile und Genialität schwanken. Dass zum Abschluss die Fans noch fleißig den Bandnamen rufen, mag für die Jungs nett sein, für die Platte allerdings ist das noch ein paar Sekunden mehr Spielzeit ohne Inhalt.

Insgesamt ist „Time For Annihilation… On The Record & On The Road“ für Fans der Band sicher ein Muss und als kleine Best Of Compilation auch eine nette Idee für Neufans. Der größte Kritikpunkt bleibt aber, dass die Aufteilung der Stücke weder Fisch noch Fleisch ist. Fünf neue Studiosongs sind nicht mehr als eine gut gefüllte EP und neun Live-Stücke nicht mehr als ein Bonus. Wer dafür sein Geld ausgeben möchte, sollte sich das genau überlegen. Nett ist es, großartig oder fanfreundlich nicht wirklich.

25.08.2010

Chefredakteur

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