Papa Roach - The Connection

Review

Die alte Leier vom Riesenhit „Last Resort“ erzähle ich jetzt nicht mehr, denn für die Kalifornier PAPA ROACH ging es auch lange danach ohne große Unterbrechung mit mehr gutklassigen Alben weiter. Die fanden nicht so reißenden Absatz wie die erwähnte Hitsingle und die zugehörige Scheibe „Infest“ aus dem jahr 2000, zumindest in Nordamerika lief es dann aber doch recht rund. Mit „Metamophorsis“ versuchte sich die Band zeitgemäß an einer etwas rockigeren Ausrichtung, „The Connection“ geht eher einen Schritt zurück. Nu Metal spielen PAPA ROACH (zum Glück will man fast sagen) zwar immer noch nicht wieder, auch wenn die kurzen Rap-Einlagen im Opener „Still Swingin“ oder bei „Not That Beautiful“ verdächtig an die Erfolgsformel von „Last Resort“ erinnern. Vielmehr ist der Stil, den die Band spielt ziemlich mainstreamorientierter Alternative Rock an der Grenze zum Metal, der grob die Zielgruppe von DISTURBED bis BREAKING BENJAMIN bedient, und der das Potenzial hat, in den USA so manches Live-Event und Videogame-Menü zu untermalen. Das mag sich wie eine qualitative Herabstufung lesen, ist aber gar nicht so gemeint. Wer keinen instrumentalen Anspruch zum Glücklichsein braucht und zwischendurch eingängige, kommerzielle Songs sucht, kompositorisch durchaus ansprechend, der wird bei „The Connection“ fündig.

Eine gewisse Tiefe verleiht den Songs die vermehrten Keyboard-Sounds, die mal als Loop, als kleinere elektronische Spielerei, oder, was dem Album am meisten zu Gute kommt, als epische Hintergrundmelodie auftauchen. Einen wirklich schwachen Song hat das Album nicht, der große Hit, der die Band zurück auf der Landkarte der Massen platziere könnte, fehlt allerdings auch. Insgesamt ist „The Connection“ aber eine gute Mischung aus etwas treibenderen Nummern und zurückhaltenden Ruhepolen. Neben dem genannten Opener seien stellvertretend für die erste Kategorie mal „Breathe You In“ und das treibende „Walking Dead“ genannt, „Where Do The Angels Go“ ist ein guter Repräsentant der ruhigeren Seite der Band, und „Leader Of The Broken Hearts“ wartet gar mit einem epischen Stadion-Refrain auf.

Viel gelungenes Material also, das sicher keine Bäume ausreißt, das aber Spaß macht und in der Tat als eines der rundesten, und damit womöglich sogar besten PAPA ROACH-Alben durchgeht.

26.09.2012
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