Panzerkrieg 666 - Westerweiterung

Review

PANZERKRIEG 666 halten am EP-Konzept fest und veröffentlichen fast genau ein Jahr nach „Wolfpack“ den dritten Black-Metal-Zwischensnack. Mit fünf Stücken und einer Spielzeit von 16 Minuten lässt sich der kleine Hassbatzen entspannt weghören, wobei „entspannt“ in Bezug auf die Musik der Band nicht das richtige Wort ist.

PANZERKRIEG 666 erweitern ihr Klangspektrum nicht

Der Titel der EP lautet „Westerweiterung“ und sie bietet den Hochgeschwindigkeits-Black-Metal, den wir von dem Projekt kennen. Die Scheibe ist fett produziert, sodass die Stücke mit Druck aus den Boxen knallen und die Vocals von Sänger MvM erinnern an MARDUK in den frühen 2000er-Jahren. Drummer Machine hat seinen Spitznamen passend gewählt, denn seine präzise Arbeit hinter den Kesseln gleicht der einer Maschine. Verschnaufpausen sind auf „Westerweiterung“ rar gesät, die meiste Zeit gibt’s mit vielen Blastbeats gehörig auf die Kauleiste.

Wie schon auf „Wolfpack“ geht das simple Konzept auf – durch die knackige Länge wird die EP nicht langweilig. Zudem garnieren PANZERKRIEG 666 ihre Songs an den richtigen Stellen mit Tempowechsel und „ohrwurmigen“ Riffs. Die Texte geben die übliche Kriegsthematik wieder, weswegen es sehr sympathisch ist, dass sich die Band im Booklet erneut von jeglichen Naziverbindungen distanziert. Auf der anderen Seite ist das Thema „Krieg“ für Black-Metal-Bands so normal, dass dieses Statement zwar löblich ist, sein Inhalt aber selbstverständlich sein sollte.

„Westerweiterung“ – der Black-Metal-Snickers

Man hört PANZERKRIEG 666 an, dass erfahrene Musiker hinter dem Projekt stehen. Jeder Ton sitzt, die Produktion ist professionell und klar und die Songstrukturen sind spannend. Somit ist „Westerweiterung“ eine runde Angelegenheit, deren Kürze Fluch und Segen ist. Zum einen ist die Scheibe so schnell vorbei, dass sie mehrere Hördurchläufe braucht, bis sie sich im Kopf festsetzt, aber zum anderen dient sie der schnellen Befriedigung des Wunsches nach einer unkomplizierten Tracht Prügel – der Snickers unter den Black-Metal-Releases dieses Jahres. Die Hauptmahlzeit in Form eines Debütalbums darf gerne bald folgen.

02.05.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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