PANZERFAUST gehen in die vierte und damit letzte Runde ihres „The Suns Of Perdition“-Zyklus. Dabei beenden die Kanadier ihre 2019 begonnene Tetralogie mit „The Suns Of Perdition IV: To Shadow Zion“ nicht nur qualitativ konstant, sondern auch so unerbittlich wie eh und je.
PANZERFAUST servieren die Rechnung
Die bisherigen Teile der Reihe haben, angefangen beim Thema Krieg, die Ausprägungen menschlicher Abgründe und unseren Hang zur Selbstzerstörung aus diversen Blickwinkeln sowie im Kontext verschiedener philosophischer und spiritueller Konzepte beleuchtet. All dies kulminiert nun beim großen Finale in der gnadenlosen Abrechnung mit einer Menschheit, die nicht nur auf den Abgrund zuläuft, sondern längst über die Klippe gegangen ist.
Musikalisch verlassen sich PANZERFAUST auch beim vierten Kapitel auf die bewährten Zutaten, unter denen das wahnwitzige, nahezu hypnotische Schlagzeugspiel von Alexander Kartashov wieder besonders hervorsticht. Darüber spinnt Bandleader Brock Van Dijk ein dichtes Netz aus dissonanten, geisterhaften Leads und eruptiven Breitseiten, während seine gequälten Schreie im Wechsel mit Goliaths abgrundtiefem, dämonischem Gebrüll die unheilvolle Atmosphäre komplettieren. Dadurch mag ein leichtes Déjà-Vu-Gefühl entstehen, allerdings haben PANZERFAUST im Laufe der Tetralogie auch einen derart markanten Sound etabliert, dass sich oft getätigte Vergleiche mit polnischen Szene-Vertretern wie KRIEGSMASCHINE oder MGLA inzwischen eigentlich erübrigen. Will sagen, man erkennt sofort, wer hier am Werk ist.
Mit dem vierten Kapitel schließt sich der Kreis
Im direkten Vergleich zum etwas schwergängigen, Doom-lastigeren Vorgänger kommen PANZERFAUST auf „To Shadow Zion“ trotz erneut überlanger Kompositionen schneller auf den Punkt und schlagen damit in gewisser Weise eine Brücke zum ersten Kapitel der Reihe. Mit Interludes hält man sich diesmal nicht auf und nach einem kurzen Spoken-Work-Into schwillt „The Hesychasm Unchained“ zügig von einer steifen Brise zu einem zerstörerischen Orkan an. Das folgende „When Even The Ground Is Hostile“ dürfte wohl als eines der schnellsten und aggressivsten Stücke der Reihe durchgehen und knüppelt in knapp sieben Minuten gnadenlos alles nieder.
Bei „The Damascene Conversions“ entsteht durch den Einsatz einer Bağlama (türkische Langhalslaute) nicht nur eine mystische Stimmung; Brock Van Dijk und Gastmusiker Ahmet Ihvani ergänzen einander auch perfekt an ihren jeweiligen Instrumenten und zeigen, wie man trotz repetetiver Elemente einen gekonnten Spannungsbogen erzeugt. Das gilt ebenso für das sich zunächst langsam aber stetig auftürmende „Occam’s Fucking Razor“, in dessen Verlauf bedrohliche Chants, angriffslustige Leads und schwindelerregende Tempowechsel für Gänsehaut sorgen.
Das Beste kommt zum Schluss
Das Kabinettsstückchen folgt allerdings zum Schluss mit dem Titeltrack. Nach einem apokalyptischen Spannungsaufbau brettern PANZERFAUST unerbittlich nach vorne, zeigen sich aber auch so emotionsgeladen wie selten, während sie auf ein mitreißendes Finale zusteuern, bei dem sich Leadgitarre und Schlagzeug in irrwitzigen Mustern umeinanderwinden und für regelrechte Rauschzustände sorgen. Unter schaurigem Sirenengeheul enden mit der Menschheit schließlich auch das Album und die Tetralogie zu der es gehört. Übrig bleiben nur staubige Ruinen.
Mit „To Shadow Zion“ ziehen PANZERFAUST einen würdigen Schlussstrich unter ihr Magnum Opus und untermauern ihren Ausnahmestatus in der Szene. Für den modernen, scheuklappenfreien Black Metal sind die Kanadier im Grunde das, was ULCERATE für den Death Metal sind. Niederschmetternd, brutal und stets von einer stockfinsteren Atmosphäre umgeben, dabei technisch brillant und dennoch darauf bedacht, kompositorisch nie den Faden zu verlieren. Man darf gespannt sein, wohin die Reise nach „The Suns Of Perdition“ geht.
Geniale Band
Die 2 vorabtracks liefern das was ich mir erhofft habe…bin sehr gespannt aufs vollständige album…die jungs können was
Dem schließe ich mich an.
Schon die 4. Ausgabe von gleichen, langweiligen Stiefel? Holt mich überhaupt nicht ab, live sogar eher nervig in meinen Ohren durch den penetranten Brüllgesang. Dass die Band ein Magnet für Weichbirnen zu sein scheint, zumindest wenn ich hier nach einigen Kommentaren unter den bisherigen Reviews gehe, macht‘s auch nicht gerade besser.
@metal-maniac
Du kannst dich gerne kritisch zu Album und Band äußern. Aber verkneif dir bitte solche pauschalen Rundumschläge, die lediglich dazu dienen, hier wieder einen Streit unter den üblichen Verdächtigen vom Zaun zu brechen.
Auch wenn du’s nicht glauben magst, aber das war nicht meine Absicht. Lediglich eine Beobachtung der Kommentare unter den bisherigen Reviews. Wie auch immer.
Das war halt ein typischer Kommentar, wenn jemand von Kraft geträumt hat und glaubt, seine Meinung wäre irgendwie wichtig. Ist das Internet voll von. No big deal.
Gleiches gilt für dich, nili68.
Wir möchten hier nicht wieder Zustände wie vor ein paar Monaten haben, bei denen ihr beide im Übrigen immer fleissig mit vorne dabei wart. Weitere Kommentare, die sich nicht auf Band oder Album beziehen, bzw. nur dem gegenseitigen verbalen Schlagabtausch dienen, werden daher kommentarlos gelöscht. Sucht euch dafür eine andere Plattform.
Bei einem so unsinnigen und überheblichen Kommentar zur neuen Panzerfaust und deren Fans kann man doch nicht davon ausgehen, dass das unwidersprochen bleibt.. aber natürlich werde ich deine Ansage befolgen. Keine persönlichen Beleidigungen von meiner Seite.
Vielleicht erläutert metal-maniac ja, was ihn wirklich an Panzerfaust stört. Ich lese so unterschwellige Vibes, dass seine Aversion nichts mit der Musik an sich zu tun hat. Muss aber auch nicht, falls ich mich irre, aber das ernsthaft als schlecht zu bezeichnen, möchte ich beinahe objektiv als falsch bezeichnen, Geschmack hin oder her.
Ach Nili, dass gerade du jetzt hier den Vernünftigen raushängen lassen möchtest und ich mich vor dir, der hier in der Vergangenheit selbst immer wieder als plumper Provokateur aufgefallen ist, rechtfertigen soll… Als ob ich hier ständig Kommentare absetzen würde nur um anderen Bands madig zu machen.
Was mich wirklich an Panzerfaust stört, habe ich bereits – wenn auch sehr kurz – erläutert. Klingt mir als zu ähnlich, zu repetitiv und den Gesang finde ich auf Dauer einfach nur nervig. Ich höre immer mal wieder rein, und ein, zwei Songs lang finde ich es ganz okay aber dann bin ich aus genannten Gründen auch wieder raus. Da das nun schon über 4 Teile gezogen wird (evtl. auch schon vorher, kenne die ersten beiden Alben nicht) und ich die Band dieses Jahr auch live sehen durfte, wollte ich halt mal eine gegenläufige Meinung absetzen.
Nirgendwo habe ich die Band ernsthaft als schlecht bezeichnet noch ALLE Fans diskrediert, von denen ich übrigens selbst einige im Freundeskreis habe. Insofern wäre ich dankbar, wenn man mir nicht einfach irgendwelche Worte in den Mund legt. Dass die Redaktion sich hier genötigt fühlt, direkt nach dem ersten Kommentar einzuschreiten, finde ich in diesem Fall gelinde gesagt auch ziemlich lächerlich. Wäre man in der Vergangenheit bei gewissen Entwicklungen genauso konsequent eingeschritten, wäre uns hier sicherlich einiges erspart geblieben. Mein letztjähriges Weihnachtsgeschenk von Watu steht hier übrigens immer noch im Netz. Aber gut, nehme ich‘s halt dieses Jahr nochmal, kann man ja nie genug von haben. Natürlich gilt aber: eure Website, eure Regeln.
Der Kommentar war zugegebenermaßen nicht meine beste Kreation und nur beiläufig hingeschrieben. Wenn dir Band taugt, sei dir das unbenommen, und das meine ich tatsächlich komplett ernst. Ich weiß selbst nur zu gut, wie das ist, wenn man von etwas Fanboy ist und sich davon triggern lässt. Mir ging es hier keineswegs darum einen Streit vom Zaun zu brechen.
Ich oute mich da dann mal als Weichbirne, denn ich bin vom dem Albenzyklus von Panzerfaust sehr angetan. Denn gerade die wiederholenden Elemente in den einzelnen Alben geben dem Ganzen einen eigenen und unverwechselbaren Flair. Klar kann einem das in Summe nicht gefallen, aber mich holt es extrem gut ab. Und gerade der III Teil mit dem in Summe sehr sehr schwermütigen Start ins Album das erst gegen Ende richtig in der Geschwindigkeit und Härte anzieht ist wie ich finde eine echte Meisterleitung der Band. Ich habe jedesmal aufs Neue ein Drücken im Magen wenn ich ir dieses Album anhöre und so soll das ja sein, man soll die Musik fühlen können und ja, das haben Panzerfaust definitiv geschafft. Daher hab ich auch die Nr.4 vorbestellt und warte sehnsüchtig auf die Platte und ich bin sicher dass mir auch diese wieder gefällt, denn die Vorabsongs passen da in den Kontext einfach wieder sehr gut rein.
So weit mal die Meinung einer „Weichbirne“
Oh je, man will mich hier auch wieder falsch verstehen oder? Jetzt zum dritten Mal: Ich habe nirgendwo geschrieben, dass alle Panzerfaust-Fans Weichbirnen sind und nein, das wollte ich auch nicht unterschwellig ausdrücken.
„Dass die Band ein Magnet für Weichbirnen zu sein scheint“ da sagts du das aber doch recht eindeutig finde ich.
Aber egal, das stört mich nicht, wollte nur den Begriff aufgreifen der für die Hörer der Band etabliert wurde. Hab ja dann meinen Senf zur Musik und zu Band abgegeben und bin nicht auf Aussagen rumgeritten.
Wenn du mich schon rezitierst, solltest du den Satz nicht einfach bei der Hälfte abschneiden:
„Dass die Band ein Magnet für Weichbirnen zu sein scheint, zumindest wenn ich hier nach einigen Kommentaren unter den bisherigen Reviews gehe, macht‘s auch nicht gerade besser.“
Lies die Kommentare und bilde dir deine eigene Meinung dazu. Lediglich darauf bezog ich mich. Und nein, ich will die gleiche Diskussion hier nicht nochmal aufmachen deswegen werde ich jetzt auch nichts mehr weiter dazu schreiben.
Hier ist ja was los. Nur weil Maniac geschrieben hat das er den Gesang als nervig empfindet. Was sein gutes Recht ist. Ich bei dem verlinkten Song auch. Geschmackssache. Trefft euch doch am besten zum Duell an der alten Eiche. Jemand bringt bestimmt auch gerne Manowar Plastikschwerte mit.
Ich kann den Hype um Panzerfaust auch nicht verstehen. Für mich klingt das auch alles zu eintönig und irgendwie wie eine Melange aus Kriegsmaschine und Deathspell Omega, nur das diese beiden Bands das Ganze deutlich eigenständiger und mit mehr eigener Entwicklung gespielt haben.
Der Gesang ist auch einer der Punkte, wo ich mich bei vielen aktuellen BM Bands sehr schwer tue. Für mich wirkt das häufig eher wie so ein coriges Geshoute oder Death Metal artiges Gegrowle. So richtig BM ist das für mich nicht mehr.
Aber es scheint ja bei vielen Leuten echt gut anzukommen. So what…
Es ist doch am Ende egal ob das nun BM ist oder nicht! Genregrenzen sind doch eh fließend und sollen es ja auch sein. Was definiert denn BM und muss wirklich alles so klingen? Ich finde es gerade dann interessant wenn es eben nicht alles gleich klingt. Was brauch ich denn 100 Bands die alle gleich klingen? Wäre doch langweilig. Daher ist es doch toll dass es Bands gibt die da was eigenes machen. Und hier ist es wohl der Gesang der tatsächlich näher am Death liegt, aber das gibt doch dem Ganzen auch einen „neuen“ Anstrich und ist eben nicht das typische BM Kreischen.
Und was die Atmosphäre und das Feeling betrifft hat das finde ich schon extrem viel von BM, die Trostlosigkeit, die Bösartigkeit usw. das kommt doch extrem gut raus. Von daher ist es doch Wurst ob das im streng musikalischen Kontext BM ist oder nicht, Hauptsache es gefällt oder bewegt die Hörer.
Ach, das ist doch alles nur Internet-Gelaber (meines inbegriffen). Gefällt oder nicht, Gründe völlig egal. Nichts, was irgendjemand schreibt, wird daran etwas ändern. Leute diskutieren halt gerne. Es würde genügen, einfach „gefällt/nicht“ anzukreuzen, was ja die Bewertung bereits zeigt. Das wäre aber nicht sehr unterhaltsam, denn mehr ist das nicht. Fans und Hater sind halt besseres Entertainment. Indifferente Kommentare interessieren eh keine Sau, da scrollt man überhin..
Hater wäre auch ein guter Bandname
Mir ist es persönlich auch relativ egal ob Band XY nun Black Metal spielen oder etwas Anderes. Ich bin da recht frei unterwegs und mag es durchaus wenn Bands da eigene Wege gehen.
Panzerfaust werden aber ständig als BM beschrieben und da habe ich meine „Probleme“ zum einen mit dieser Genrebezeichnung als auch mit dem Herausstellen dieser Band hier geteilt. Meiner Meinung macht die Band nicht Eigenes, sondern bedient sich nur der Elemente der beiden Bands, die ich in meinem Kommentar genannt habe. The Ruins of Beverast sind mir danach noch eingefallen, die meines Erachtens wirklich über jegliche Genregrenzen hinaus musizieren.
@Nili: Ich verstehe nicht warum man immer gleich in Fans und Hater denken muss. Ich hasse Panzerfaust nicht, ich finde sie sind handwerklich definitv gut. Kritisieren möchte ich dennoch die öffentliche Herausstellung der Band, aber ja es ist nur meine Meinung. Da ich aber durchaus gerne mal über Musik quatsche und diskutiere, habe ich hier einfach meine Eindrücke geschildert.
Am besten es würde nur über Musik geredet ohne das man sich wegen unterschiedlichen Meinungen anfeindet
Also von meiner Seite aus möchte ich mich hier mit niemanden anfeinden und habe auch nicht den Eindruck das dies geschieht. Ich mag nur den Diskurs sehr, gerade, wenn er etwas polarisierend ist. Nilis Beiträge zum Beispielt schätze ich sehr, auch wenn ich die Dinge öfters mal anders wie er sehe.
Dissens belebt meines Erachtens den Diskurs und sollte auf einer respektvollen Art auch jederzeit stattfinden können.
Oft ist es doch so, dass Kunst halt höchst subjektiv ist, wenngleich es objektive, akademische Kriterien geben mag und so findet sich immer was zum kritisieren, da halt nichts perfekt ist. Erst recht, da hier wohl die wenigsten echte Kunstkritiker sind (ich natürlich auch nicht) und man davon ausgehen kann, dass man hier nur Meinung zu lesen kriegt.
Ich finde es auch interessant, Meinungen auszutauschen, aber echte Erkenntnis gewinnt man dadurch nicht. Solange einem dass bewusst ist, ist man da entspannter.. auch als ich es manchmal bin. 😀
Top Album
Für mich tatsächlich das Album des Jahres. Panzerfaust schaffen für mich eine Atmosphäre, die mich bedrückt, die nachdenklich macht und gleichermaßen hat das ganze Albenkonstrukt einen roten Faden. Genregrenzen hin oder her, für mich im Bereich der extremen Subgenres unübertroffen. Ich bin schon gespannt, wohin die Reise nach Chapter IV geht, einem weiteren Mehrteiler gegenüber wäre ich nicht abgeneigt.