Panzerchrist - The 7th Offensive

Review

Die Dänen von PANZERCHRIST gehören zwar aufgrund bereits erhaltener Lorbeeren zur absoluten Speerspitze des Extreme Metal in ihrem Heimatland, sind allerdings in den vergangenen Jahren mit Worten um sie herum reichlich abgekühlt. Das lag zum einen sicherlich daran, dass der letzte Vollknaller “Battalion Beast“ bereits sieben Jahre zurückliegt. Auf der anderen Seite aber auch daran, dass beim 2011er-Werk “Regiment Ragnarok“ eine nahezu vollständige Personalrotation stattgefunden hat. Dies schien das zwar durchaus starke sechste Album der Truppe irgendwie ein wenig aus dem Bühnenlicht zu ziehen und die Hochphase zwischen den Jahren 2000 und 2006 gewissermaßen zu archivieren.

Hinsichtlich der aktuellen Granate “The 7th Offensive“ gibt es in diesem Zusammenhang erneut im Vorfeld einige Veränderungen beizutragen. Am Mikrophon steht nun nicht mehr Magnus Jørgensen, der nur ein Gastspiel von lediglich einer Platte aufzubieten hatte, aber gleichsam auch nicht Bo Sommer (ILLDISPOSED) als heiß erwarteter Rückkehrer. Frisch dazu kommt nämlich an dieser Stelle mit Søren Tintin Lønholdt ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt und damit ein kleiner Überraschungsfaktor. Auf die Felle trümmert aktuell hingegen mit Simon Schilling erstmals ein Deutscher, der schon für FLESHCRAWL oder PARAGON BELIAL gepoltert hat.

Doch wo ordnet sich “The 7th Offensive“ nun rein qualitativ ein? Generieren diese vielen Veränderungen einen Abfall in Bezug auf den musikalischen Wahnsinn, den PANZERCHRIST auf nahezu jedem ihrer Alben heraufbeschworen? An dieser Stelle kann man getrost sagen: Nein! Denn einen haben wir schließlich noch vergessen. Nils Petersen quält seit 2012 die Saiten im Panzerregiment, und diese entwickeln auf dem siebten Album der Dänen eine deutliche Dominanz ein. Der Opener und Titeltrack macht zwar dahingehend schon deutlich, dass die Leads hier eine zentrale Funktion einnehmen werden, doch so richtig in Fahrt kommt das beinahe fünfminütige Stück nicht. Klingt eher wie ein ungewollt ewiges Intro – im Magen wird’s langsam flau.

Doch dieses Organ neutralisieren PANZERCHRIST allerspätestens mit dem dritten Track “In The Name Of Massacration“ im Alleingang. Die wahnsinnige Gitarrenarbeit markiert ein mächtiges Flak-Geschütz im ohnehin schon stark beschossenen Sound der Kriegsfetischisten und setzt immer wieder hörenswerte Akzente. Da juckt es letztendlich nicht großartig, dass Lønholdt längst nicht so variabel bellt wie es etwa Sommer einst getan hat. Bei Songs wie dem epischen “Mass Attack Of The Lycanthrope Legion“ oder dem groovenden “Kill For Revenge“ donnern so viele Bomben in den hauseigenen Schützengraben, dass es nur eine Wonne sein kann.

PANZERCHRIST lassen sich von personellen Erschütterungen keineswegs aus der Frontlinie bringen – so lautet das Fazit, und das ist gut so.

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03.07.2013

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