Panzerchrist - Last Of A Kind

Review

Um das dänische Kriegskommando PANZERCHRIST hängt inzwischen ein dicker nostalgischer Schleier. An Alben wie „Soul Collector“ oder „Room Service“, bei denen noch ILLDISPOSED-Veteran Bo Summer am Mikro stand, denkt der überwiegende Teil der Fangemeinde gerne zurück. Dennoch muss man der Truppe auch in anschließender Zukunft zu Gute halten, dass man, trotz teilweise wildester Line-Up-Kapriolen, stets mindestens gute Qualität abgeliefert hat und sich jede Platte durchaus hören lassen kann. Mit „Last Of A Kind“ greift das Quintett nun zum achten Mal an und hat wieder nahezu ein komplett neues Mitgliederkollektiv im Gepäck.

PANZERCHRIST mal wieder rundumerneuert

Im Prinzip ist es lediglich der aktuelle Bassist und frühere Schlagwerker „Panzergeneral“ Michael Enevoldsen, der das traditionelle Fähnchen schwenkt und schon beim Debüt „Six Seconds Kill“ mit am Start war. Vordergründig am Bemerkenswertesten ist sicherlich das Engagement von Sängerin Sonja Rosenlund Ahl, die nicht nur die erste weibliche Vocalistin in der PANZERCHRIST-Geschichte darstellt, sondern den gesamten Output mit ihrem Iblis-ähnlichen Gekeife deutlich schwarzer malt. Das heißt soweit schonmal, dass die Dame ihren Job durchaus beherzt und gut macht, auch wenn man sich damit natürlich noch einen Schritt mehr von seinen alten Taten entfernt.

Dass mit Frederik O’Carroll nun aber wieder ein Saitenflitzer zurückgekehrt ist, der in der o.g. Glanz und Gloria-Zeit (2002 – 2006) bereits für die Riffgewalt gesorgt hat, tut „Last Of A Kind“ nur gut. Der mächtige Einstieg in „The Devils Whore“ soll dabei nur ein Beispiel sein, wo PANZERCHRIST durchaus an den Sägesound der 00er-Jahre erinnern und daran anknüpfen können. Bis ins letzte Drittel drücken die Dänen relativ konstant aufs Gaspedal und feuern einen Nackenbrecher nach dem Anderen aus den Rohren. Mit dem Schluss von „Baptized In Piss“, das hinsichtlich seiner Melodie fast aus einer Amott-Feder stammen könnte, und dem etwas schleppenderen mit Keyboards unterlegten Abschluss „Juniper Creek“ zeigen sich PANZERCHRIST dann noch einmal von ihrer variableren Seite und spielen etwas mit Tempo und Melodien.

„Last Of A Kind“ bietet gewohnt gute Qualität

Unterm Strich zimmern die Dänen auch auf Album Nummer Acht ein reichlich brachiales Biest irgendwo zwischen BELPHEGOR und der eigenen Vergangenheit ein. Auch wenn der Vorabsong „Sabbath Of The Rat“ vielleicht ein wenig zu selten an das erinnert, was PANZERCHRIST einmal ausmachte, so verfügt „Last Of A Kind“ dennoch über genug Futter, um sämtliche Interessenten zufrieden zu stellen.

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19.07.2023

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