„Himmelfartskommando“? Ein Schelm, wer böses dabei denkt, nicht wahr? Aber anstatt Treibhauseffektfördernde Gase in die Atmosphäre zu blasen, schicken PANZERCHRIST ihre ersten zwei Albumgranaten gen Himmel.
Nach dem Re-Release-Doppel „Bello“, auf dem sich „Soul Collector“ und „Room Service“ wiederfanden, wird nun dieser Tage die Aufmerksamkeit auf die vergriffenen Frühwerke der Todesdänen gelenkt.
Das gepanzerte Himmelfahrtskommando greift zuerst mit dem 1996 veröffentlichten „Six Seconds Kill“ an, um dann mit „Outpost – Fort Europa“ (1998) noch einmal kräftig nachzutreten. Beide Alben erschienen damals auf dem Label Serious Entertainment von Jacob Hansen. Das Label ist tot, und die Erstveröffentlichungen dürften wohl nur noch bei eBay und Co. zu finden sein.
Als kleines Schmankerl für die Fans gibt es zudem noch drei Bonustracks, so dass das „Himmelfartskommando“ ein fettes Nice-Price-Paket geworden ist. Bei den Bonustracks handelt es sich um zwei Songs, die 1998 aufgenommen worden sind („Panzer Black“, „Panzer Grimness“) und vermutlich nicht mehr auf „Outpost – Fort Europa“ gepasst haben, sowie ein Demosong aus dem Jahre 1995 („Himmelfartskommando“), der erwartungsgemäß einen ziemlich rumpeligen Sound hat.
Trotz des martialischen Titels wissen zumindest Kenner der Band, dass die beiden ersten Alben noch längst nicht so brutal und donnernd daherkommen, wie die Nachfolger, v.a. „Battalion Beast“. Mitte/Ende der 90er waren PANZERCHRIST noch eine sehr Midtempo-orientierte Death-Metal-Band, die ihren Songs verstärkt auf Melodien gesetzt hat. Und im direkten Vergleich können die „Six Seconds Kill“ und „Outpost – Fort Europa“ einfach nicht gegen die neueren Alben anstinken. Es sind solide Death-Metal-Platten, die ihre Höhepunkte haben, aber viel mehr bleibt unterm Strich auch nicht übrig — trotz guter Momente bleibt es in den Songs größtenteils unspektakulär.
Wer es heftig und erbarmungslos mag, sollte sich bei den neueren Werken bedienen, wer aber PANZERCHRIST von einer etwas melodischeren und gemäßigteren Seite kennenlernen will, der kann hier ruhig mal ein Ohr riskieren. Für zu spät gekommene Die-hard-Fans ist es nach zehn Jahren auf jeden Fall die Gelegenheit, endlich an die vergriffenen Scheiben zu gelangen.
Wer auf das Teil hier steht, sollte sich unbedingt mal die neue („7th Offensive“ [2013]) reinziehen, die erinnert nämlich wieder an ältere Panzerchrist. Check it out….