Panzerchrist - Battalion Beast

Review

PANZERCHRIST! Yeah, endlich mal geiles Death Metallgeboller freut sich der Reviewer, als er die neue Scheibe der Prügelprinzen aus Dänemark einlegt. Alles scheint normal zu sein: ein Panzer auf dem Cover, der Titel verspricht viel Krieg und auch die kurze, natürlich deutsche Einleitung erweckt den Anschein, als wäre alles wie immer. Dann beginnt das erste Stück, namentlich „The Lean Black Cruisers“. Jawohl, schnelles, schier unmenschliches Drumming, fieses Grunzen und Kreischen, das sind PANZERCHRIST. Doch was war das? Ein kurzes Keyboardintermezzo unterbricht die Raserei und scheint dem Panzer Einhalt gebieten zu wollen. Nun gut, denke ich bei mir, wird sicherlich mal ein kleines Experiment gewesen sein, lockert so ein Album ja auch auf und bringt Abwechslung. Und schon sind die Motoren wieder angeschmissen und der Panzer rollt schneller denn je. Auffällig an klassischem Heavy Metal orientiertes Riffing wird begleitet von Reno’s rollender Bass Drum, was gerade bei einem Hammer wie „Infants Graves“ für einen schönen Drive sorgt. Das ganze Packet wird dann noch durch Bo’s abwechslungsreichen Gesang veredelt, hier gibt es echt nichts zu meckern.

Doch dann kommt eine Wende. Denn ab „Flame of the Panzerchrist“ wird es plötzlich atmosphärisch.Das Keyboard begleitet nun die erwähnten Stilmittel und durch den verwendeten Glockenton habe ich das Gefühl, es hätte sich ein Werk von NILE in meinen CD-Player geschlichen. Ich weiß nicht warum, aber so sehr ich mich auf Geprügel gefreut habe, mir gefallen gerade diese Parts sehr gut. Hier wird das Tempo gedrosselt und durch den Einsatz des Tasteninstruments erhalten die Songs zusätzliche Tiefe. Nach solch brutalen Werken wie „Soulcollector“ scheint die Band wohl selber eingesehen zu haben, dass man dessen Intensität nur schwer erneut einfangen kann und das es vor allem auch sehr langweilig wäre, immer wieder das gleiche Geschredder zu veröffentlichen.

So weit so gut, bisher hat mir alles sehr gut gefallen, doch bereits mit dem 8. Lied erfolgt ein erneuter Bruch und die Kombo spielt auf einmal melodischen Black Metal. Nun gut, bei einem Titel wie „War In The North“ kann man so einen Musikstil wohl erwarten, aber das bei einer Band wie PANZERCHRIST?? Irgendwie habe ich den Eindruck, dass dies ein Mitbringsel aus der Zeit Renos bei DIMMU BORGIR ist. Langsames Schlagzeugspiel, ein 08/15 Black Metalriff und dazu Kreischgesang und SEHR seichte Keyboards. Irgendwie passt dieser Song so überhaupt nicht zu der Atmosphäre des restlichen Albums. In dieselbe Kerbe schlägt auch der Rausschmeisser, nur das hier gegrunzt und ab und an auch mal geprügelt wird.

Fragt sich nun, was man von den letzten beiden Stücken zu halten hat. Vielleicht soll es einen Ausblick auf das zukünftige Schaffen der Dänen geben, was ich allerdings mehr als traurig fände, denn die beiden Stücke wirken wie Fremdkörper, melodischer Black Metal passt einfach nicht zu PANZERCHRIST, noch dazu wenn er so einfallslos klingt.

Da diese Lieder nun auch noch das Album beschliessen und somit als letztes im Ohr hängen bleiben, fällt mir eine Bewertung natürlich schwer. Angesichts der vorherigen 7 guten Stücke, will ich aber mal über meinen Schatten springen und verteile pro Song einen möglichen Punkt, macht dann in der Summe:

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29.09.2006

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2 Kommentare zu Panzerchrist - Battalion Beast

  1. Anonymous sagt:

    Einen fetten Brocken haben die Dänen hier der Meute zum Fraß vorgeworfen. Es gibt deutlich mehr Uptempo und regelrecht Gebretter als jemals zuvor in der Laufbahn PANZERCHRISTs. Mittlerweile wird ihr Death Metal mit einer gehörigen Prise Black Metal angereichert und ich muss sagen, dass es verdammt gut funktioniert. Es gibt genügend Abwechslung und klasse Melodien, feinstes Drum-Gebolze (mit einem gewissen Maß Anspruch) und einige zündende Ideen. Mit "Batallion Beast" prügeln sich PANZERCHRIST zwar noch nicht bis an die Spitze der Szene, stellen aber eindeutig einen verheißungsfreudigen Antrag auf Aufnahme in die Hall Of Fame des Death Metal. Weiter so!

    8/10
  2. Matthias sagt:

    Allein die ersten beiden Stücke zerschießen einen schon völlig. Hammermäßige Platte mit Wahnsinns-Drumming. An der Power hier sollte sich mal Bo Summer, der ja nur noch bei ILLDISPOSED röhrt, ein Beispiel nehmen.

    8/10