Panychida - Rirurec-Dreisessel
Thomas Mahnke
Nach 5 Alben und 19-jährigen Bestehen sind die böhmischen PANYCHIDA selbst hierzulande in Pagan und Schwarzmetall Kreisen sicherlich keine Unbekannten mehr, vor allem nachdem sich Folter Records der Sache angenommen hat. Die hier vorliegende EP enthält 3 neue, bisher unveröffentlichte, Stücke, eine Neuaufnahme von „Prokletí Christlova dvora“, einem ansonsten unveröffentlichten Vinyl Bonustrack vom vorletzten Album „Haereticalia – The Night Battles“ und einem IMPALED NAZARENE Cover „Via Dolorosa“.
Říruřec : Dreisessel – Mystik aus böhmischen Wäldern
Grundsätzlich bewegen wir uns im Bereich zwischen osteuropäischen Pagan und Black Metal, welcher Anklänge der erdigen Kauzigkeit von MASTER’S HAMMER oder BOHEMYST versprüht und hier und da auch die Epik von BATHORY durchklingen lässt.
Inhaltlich geht es PANYCHIDA vor allem um Geschichten und Traditionen aus der Bergregion ihrer böhmischen Heimat, wobei hier auch das schön gestaltete Booklet einige interessanten Bilder und Einblicke liefert.
Der Opener „Bouře les ničící“ steigt direkt melodisch und rasend ein, liefert im Verlauf aber auch wunderbare Mid-Tempo Parts mit erhabenen, düsteren Klargesang. Die Grund-Atmosphäre ist von osteuropäischer Melancholie und der gesamte Track wirkt sehr kompakt und auf den Punkt gespielt. „Pustina“ startet düster und getragen und ist insgesamt wesentlich kantiger, wirkt im Kontext der EP aber eher durchschnittlich und kraftlos. „Dřevo pánům příjmem, lidu obživou“ der letzte der drei neuen Songs und die Neuaufnahme von „Prokletí Christlova dvora“ schließen dagegen wieder nahtlos an den Opener an und bieten einen interessanten Mix aus den bereits genannten Zutaten. Das abschließende IMPALED NAZARENE Cover funktioniert wie es soll, ist aber sehr nah am punkigen Original und ist daher eine schöne Beigabe, viel mehr aber auch nicht.
Fazit
Die Songs von „Říruřec : Dreisessel“ sind durchgehend gut und solide. Freunde der osteuropäischen Melancholie und Kauzigkeit werden hier ihre Freude haben. Alle anderen sollten die Band vielleicht erstmal antesten oder sich direkt das letzte volle Album „Gabreta Aeterna“ vornehmen.
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