PANTHEIST zählen seit ihrer Gründung vor elf Jahren zu den wichtigsten Bands des Funeral Doom Metal. Besonders das 2003er Debütalbum der Belgier, „O Solitude“ verhalf ihnen dabei, eine Bedeutende Stellung unter den noch aktiven Bands des vergleichsweise jungen und kleinen Subgenres einzunehmen. Acht Jahre und zwei Alben später wagt sich die zum Trio geschrumpfte Gruppe um Bandleader Kostas Panagiotou nun an das programmatische Unterfangen, mit dem sich die meisten Bands irgendwann selbst konfrontieren: Das selbstbetitelte Album.
Den rigorosen Gepflogenheiten ihrer musikalischen Verwandtschaft liefern sich PANTHEIST weniger denn je aus: Die Songs sind, bis auf die beiden Kernstücke „The Storm“ und „Be Here“ deutlich unter zehn Minuten lang, die Gitarren ein gutes Stück höher gestimmt als bei vergleichbaren Platten der letzten Jahre. Und auch der Opener „One Of These Funerals“ macht klar: Kein Begräbnis ohne Orgel. Und so sind verdächtig digital klingende Tasteninstrumente ein fester und darüber hinaus ziemlich dominanter Bestandteil im Sound von „Pantheist“. In Verbindung mit Panagiotous klarer, heller und nur bedingt sicherer Stimme gerät Doom Metal (Betonung auf dem zweiten Wort) häufig ein klein wenig zu poppig, zu kitschig. Es wummert nicht, es tun sich keine mit glühender Lava gefüllten Abgründe auf. Natürlich gibt es trotzdem haufenweise zähes, schwerfälliges Riffing, es wirkt nur selten wirklich bedrückt, sondern höchstens melancholisch.
vielleicht sind PANTHEIST einfach eine ganze Sitzreihe näher an den klassischen Doom herangerückt, vielleicht werden hier aber auch neue Sphären des Genres erschlossen. So oder so sind PANTHEIST 2011 relativ zahm und konfrontieren mit ihrem neuen Album niemanden. Eingefleischten THERGOTHON-Fans wird es hier tendenziell zu seicht zugehen, Anhängern klassischer Varianten zu höhepunktarm. „Pantheist“ ist weder Fisch noch Fleisch, setzt sich damit aber konsequent zwischen die Stühle und verdient dafür auch ein Stück Respekt.
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