Was diese irre Band aus Texas da vor 20 Jahren veröffentlichte, sollte ganze Generationen von nachfolgenden Bands dazu bewegen, die Gitarre in die Hand zu nehmen und bösartige Metalsongs zu schreiben. PANTERA brachten 1990 mit ihrem Major-Debüt „Cowboys From Hell“ ein wahres Metal-Monster hervor. Der Gesang von Phil Anselmo, gepaart mit den harten Riffs der Legende Dimebag Darrel (R.I.P.), sorgte dafür, dass sich auch die letzten Haarspray-Bands auf ihren Weg zurück nach Hause machten. Denn dieser neue Stil, eine Symbiose aus Thrash Metal und Groove, ließ erahnen, dass eine neue Ära angebrochen war.
„Cowboys From Hell“ beinhaltet einen Haufen Gassenhauer, die auf keiner richtigen Metalparty fehlen dürfen. Angefangen mit dem Titeltrack und Opener „Cowboys From Hell“, über „Cemetary Gates“, „Shattered“ und „Domination“ bis hin zu „The Art Of Shreddering“, die Platte macht mit jeder Sekunde Spaß und auch nach über 20 Jahren hat sie ihre Magie nicht verloren. Natürlich sorgt der Faktor, dass die Platte remastered wurde dafür, dass sie zeitgemäß klingt.
Um das Jubiläum des Albums gebührend zu feiern, wird das Teil als Expanded-Edition (Doppel-CD), als Deluxe-Edition (Dreifach-CD) und später im Jahr als Ultimate-Edition erscheinen. Die Expanded-Edition beinhaltet neben dem Album noch eine Live-Scheibe mit Aufnahmen aus Los Angeles und Moskau. Zwar ist der Sound nicht unbedingt der beste, den man je auf einem Live-Album gehört hat (zumindest bei den Aufnahmen in Los Angeles), die Aufnahmen lassen PANTERA allerdings wunderbar authentisch klingen. Die Deluxe-Edition enthält beide Scheiben und zusätzlich noch sehr rare Demo-Aufnahmen aus der Zeit von „Cowboys From Hell“, welche sich allesamt hören lassen können. Der Track „The Will To Survive“ hat es damals nicht auf das Album geschafft und man wird sich kaum wundern, warum nicht. Die Nummer klingt einfach mehr nach QUEENSRYCHE als nach PANTERA, beinhaltet aber dennoch einen gewissen Charme.
Für alle, die das Album noch nicht im Regal stehen haben, bietet sich hier eine ausgezeichnete Gelegenheit an, ein Stück Metal-Geschichte zu erwerben. Dieses Album wird niemanden enttäuschen, der auch nur eine Spur Metal im Blut hat. Die zusätzlichen Schmankerl sind natürlich auch nicht zu verachten. Sammler, ebenfalls ein Ohr riskieren!
Was sonst !!!!
eben
Ich war ja noch nie der große Neo Thrasher und konnte damals den Hype um PANTERA nie verstehen und fand sie erst mit der 2 Thrash Platte „Vulgar Display Of Power“ großartig. Mit „Cowboys From Hell konnte ich nie wirklich was anfangen. Mir klingt alles zu unausgegoren. Man kann mir das Album noch so sehr als reines Thrash Metal Album verkaufen aber die Power Metal Elemente sind hier immer noch sehr präsent.
Ich lehne mich sogar so weit aus dem Fenster und behaupte, dass ich das Riffing über weite Strecken einfach nur langweilig finde.
Für zwischendurch ganz nett aber ansonsten total überbewertet!
Sehe ich genauso, ich höre hier nur minimale thrash Anteile und würde Cowboys from hell als Power /metal Album bezeichnen. Da war halt noch so ein bisschen Haarspray Rückstand dabei..
Aber der titeltrack, cemetary gates,the art of shredding oder auch medicine man find ich schon ziemlich stark.
Über die vulgar display geht natürlich nix, wobei ich die far beyond driven auch sehr geil fand.
Klammert man das nicht so überzeugende Debütalbum der Band mal aus, hat auch der Anfang schon Spaß gemacht, als Herr Anselmo noch nicht dabei war. Das vierte Album „Power Metal“ machte auch noch überwiegend so weiter, wie es „Projects in the Jungle“ und „I Am the Night“ taten. Es war nur minimal aggressiver, was sicherlich an Anselmo lag, der stimmlich jedoch auch gut zum Power Metal passte. „Cowboys from Hell“ sollte dann die große Veränderung bringen, wobei man die Ursprünge im Hairspray/Power-Metal zwar noch hören kann, nun aber doch eine gehörige Portion Thrash und Groove dazukommen. Das ist noch nicht so extrem, wie hinterher, aber deutlich hörbar. Damit waren Pantera natürlich recht stilprägend und sie hören sich schon hier ganz unverwechselbar nach sich selbst an. Anselmo liefert großartige Vocals ab, die Riffs sind erste Sahne und die Gitarrensoli göttlich. Gleich der Titeltrack als Opener liefert vollkommen ab und mit „Cemetery Gates“ wurde wohl eine der besten Metalnummern aller Zeiten geschrieben. Ausfälle gibt es keine, aber so reich an Highlights ist die Scheibe dann leider auch nicht. Da gleichen sich ein paar Nummern doch etwas zu sehr, was Monotonie entstehen lässt. Deshalb „nur“ 8 Punkte für eine immer noch gut hörbare Mischung aus amerikanischem Power-Metal und Thrash, die zwei Songs für die Ewigkeit besitzt!