Panphage - Jord

Review

2016 noch lieferte Fjällbrandt, One-Man-Army hinter PANPHAGE, das ziemlich große „Drengskapr“-Album ab, 2018 folgt nun das dritte und letzte Album „Jord“. Ja, richtig gelesen: 2017 bereits nahm Fjällbrandt das Album auf, bevor er PANPHAGE auflöste, nun erscheint die Platte – wie schon ihr Vorgänger – via Nordvis Produktion, bevor endgültig Schluss ist. Und das ist schade – denn „Jord“ ist wie schon „Drengskapr“ ein richtig fetziges Stück Metal irgendwo zwischen „Viking“ und „Black“, wobei die Viking-Schlagseite anno 2018 ein Stück weniger gut hörbar ist als noch 2016.

Anders als das letzte PANPHAGE-Album

Stattdessen konzentriert sich der Kopf hinter PANPHAGE auf „Jord“ (wieder) ein Stück stärker auf klassisch-kalten Black Metal à la früher ARCKANUM oder ARMAGEDDA, nur in wenigen Momenten (zum Beispiel in „Som Man Sår Får Man Skörda“ oder im Quasi-Outro „Osådda Skall Åkranrna Växa“) kommen noch einmal Viking-Momente durch. Wer also gerade diese Schlagseite am Vorgänger „Drengskapr“ mochte, der könnte von „Jord“ enttäuscht werden.

Wer sich jedoch auch auf relativ schlichten, dafür sehr effektiven Old School Black Metal nach Marke der oben genannten Bands einlassen kann, den belohnt das letzte PANPHAGE-Album. Eine gewisse Zuneigung zu Verschrobenheit muss man sicherlich mitbringen, sonst könnte „Jord“ naiv wirken, wenn zum Beispiel der Übergang zwischen „Skadinawjo“ und „Den Tyste Åsen“ sehr holprig und ungeplant wirkt. Trotzdem: Fjällbrandt liefert auf „Jord“ derart schicke, getriebene Melodien ab, die nicht nur einen wunderbaren Neunziger-Charme versprühen, sondern auch direkt ins Ohr gehen, dass es eine Freude ist. Und dann die immer wieder mal aufploppenden Klargesänge, zum Beispiel in „Den Tyste Åsen“ – hat da jemand „ISTAPP“ gesagt?

„Jord“ ist eigenartig und verschroben

Wie gesagt, „Jord“ hat seine Eigenheiten und wirkt ein wenig verschroben. Um dieses letzte PANPHAGE-Album zu mögen, muss man seinen Black Metal genauso gern haben: eigenartig und verschroben. Aber es lohnt sich, der Platte eine Chance zu geben, denn die Melodien, die Gesänge, das mal getragene, mal stark getriebene Schlagzeugspiel, all das schreit so wunderbar nach den Neunzigern, dass es eine Freude für Old-School-Black-Metal-Fans ist. Schade, dass Fjällbrandt mit diesem Album einen Schlussstrich unter PANPHAGE zieht – davon hätte es gerne noch mehr geben dürfen.

20.01.2018

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1 Kommentar zu Panphage - Jord

  1. Winterpercht sagt:

    Besser nach drei super Platten Schluss, als wie andere nch ewig rumzudümpeln, obwohl bereits alles gesagt ist. So hätte es nach den ersten drei Arckanum-Platten eigentlich auch nichts mehr gebraucht. Bei Taake gleiches Spiel.
    Auch Jord ist wieder hervorragend und dank gedrosselter „Viking“-Elemente bleibt alles schön schwarz und konsequent ohne Kitsch.

    8/10