So, ich bin wieder wach, nachdem mich PANDEMONIUM in den Schlaf „gedeath-doomt“ haben. Ich kann die hier und da vernommene Begeisterung hinsichtlich des öden Outputs wirklich nicht begreifen. Zwanzig Jahre Bandbestehen verdienen Applaus und angesichts des Umstands, als polnische Band extreme Musik der selbstbetitelten Sorte „Satanic Dark Metal“ zu spielen, sowieso. Nur ist das noch lange kein Indiz für gute Veröffentlichungen. Und bei „The Ancient Catatonia“ handelt es sich eh um eine Neuauflage des Debüts.
Mein Verständnis hinsichtlich solcher Re-Releases hält sich tendenziell in Grenzen. Das ist das gleiche Prinzip wie im Filmbusiness, nur dass man dort von Remakes spricht. Wenn ein Album 1994 veröffentlicht wurde, repräsentiert es genau diese Zeit und transportiert den Spirit aus ebendieser. Wer daran (prinzipiell völlig zu Recht) Interesse hat, kann sich ja das Original zulegen. Ich kann mir nur vorstellen, dass man nach dem letzten Langspieler „Misanthropy“ generell mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte und daher eine durch Extras vermeintlich aufgewertete neue Edition auf den Markt wirft. Das macht die Sache aber keineswegs besser.
Wenn von diabolischem Metal aus Polen die Rede ist, müssen einfach die üblichen Vergleichsbands herangezogen werden. Zumal der Stil von PANDEMONIUM gemeinhin als eine Mischung aus Death und Black Metal bezeichnet wird. BEHEMOTH, VADER und AZARATH sind da bekanntlich ähnlich gestrickt, verdienen es im Direktvergleich aber, als infernalisches Trio hervorgehoben zu werden; quasi als Dreizackspitze im polnischen Extrem-Metal-Sektor. Man wird das Gefühl nicht los, als würde man „The Ancient Catatonia“ auch auf drei Songs komprimieren können. Aber als zehn Tracks umfassendes Album wird hier nur schaurig verpackte Langeweile vermittelt. Das Teil ist so dermaßen im Midtempo verwurzelt, dass man es am liebsten eigenhändig herausreißen und rufen möchte: Du bist frei, entfalte Dich, zieh das Tempo an, sorge für Abwechslung. Da das nicht möglich ist, bleibt unterm Strich ein im besten Fall durchwachsenes, jedoch eher unterdurchschnittliches Album.
In Relation zum Entstehungsjahr und den damit zusammenhängenden Veröffentlichungen kann sich der Höreindruck natürlich verschieben. Doch zum einen ist es kaum möglich, sich fast 20 Jahre in die Vergangenheit zu versetzen, und zum anderen haben wir es ja hier mit einer proklamierten Re-Edition zu tun. Und ganz ehrlich: Uninspiriertes Rumgeriffe und eine Stimme, die wie aus einer Gruft hallt, sorgen weder 1994 noch 2013 für Begeisterungsstürme. Musikalische Freunde von CELTIC FROST können aber ruhig mal reinhören.
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