Gut 20 Jahre gibt’s die Polen PANDEMONIUM schon, länger als BEHEMOTH und länger als die erste VADER alt ist. Im Vergleich muss man ehrlich sagen: PANDEMONIUM haben es zu einer eher übersichtlichen Bekanntheit gebracht. Nach dem letzten Album „Hellspawn“, das 2007 bei Mystic Production erschienen ist, war die Band sogar ohne Labelheimat und kurzfristig im Demostatus. Aus dieser Zeit stammt diese selbstverlegte Zwei-Song-Promo, die Stücke vom demnächst beim neuen Label Pagan Records erscheinenden neuen Album „Misanthropy“ vorwegnimmt.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich auf dieses Album in gesteigertem Maße freue. Die beiden gebotenen Songs sind letztlich nichts weiter als Black/Death Metal-Standard, wie ihn auch fast jede halbwegs professionell spielende, aber viel jüngere Band aufs Parkett legt, ohne sich ein Bein ausreißen zu müssen. PANDEMONIUM rangieren irgendwo zwischen tiefgestimmten Death Metal-Grooves und -Growls und einer latenten Black Metal-Atmosphäre mit vielen breitwandigen Mollakkorden und vereinzelten Screams, die die Band als „Satanic Dark Metal“ feilbietet. Das ist letztlich Budenzauber, wenn auch deutlich um Professionalität bemühter. Satanisch wirkt an diese Promo gar nichts, wenn auch das Dark Metal-Genre ganz gut passt. „Black Forest“ ist ein irgendwie zerfahren wirkender Song mit leicht disharmonischen Riffs, die wohl etwas schwedisch-orthodox wirken sollen und mit flinker Doublebass unterlegt sind. „God Delusion“ ist der minimal stärkere der beiden Tracks, weil die Stimmung etwas dichter und kohärenter wirkt. Im Grunde überzeugen allerdings beide Songs nicht – zumindest mich nicht. Legt man das insgesamt verteufelt hohe Niveau der polnischen Extreme Metal-Szene zugrunde, rangieren PANDEMONIUM darin bestenfalls im unteren Mittelfeld. Das zeigen auch die Bonusvideos auf der Promo, die die Truppe bei drei verschiedenen Liveauftritten begleitet.
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