Nachdem die Österreicher PALINDROME Ende 2009 bereits ihr Full-Length-Debüt mit dem Titel „Profit vs. WoMankind“ veröffentlichten, legen die Wiener nun die EP „Bundle These Last Scattered Synapses“ nach. Stilistisch geht das Septett in den fünf Songs recht vielfältig zur Werke – so finden sich Einflüsse aus Hard Rock, Funk, Prog Rock und Art Rock im Sound wieder. Und auch die Instrumentierung verdeutlicht das breite Spektrum: neben den klassischen Instrumenten sind auch ein Trompeter und Saxophonist an Bord.
Der Opener „Toy Of Fate“ beginnt mit einem hektischen Gitarrenriff, bevor es in der Strophe etwas verhaltener wird und der rhythmische Bass und die Stimme von Frontfrau Rosa Nentwich-Bouchal im Vordergrund stehen. Der Refrain versprüht danach deutliches Progressivere-Flair, bleibt aber greifbar. Unterbrochen wird das Ganze immer wieder durch einige Zwischenteile und Interludes, in denen die Bläser einige Akzente setzen. Der zweite Track „Superior“ ist etwas zackiger und erinnert zu Beginn gesangstechnisch entfernt an den Kollegen Bixler-Zavala von THE MARS VOLTA, die offensichtlich ihre musikalischen Spuren bei den Wienern hinterlassen haben. Gegen Ende der Nummer sorgen dann einige interessante Orgel-Sounds für Abwechslung.
„Personal Equation“ ist der experimentellste und stärkste Song der Platte, wenngleich erneut mit deutlicher THE MARS VOLTA-Schlagseite versehen. Vor allem der rockige Zwischenpart weiß hier zu gefallen. Die anschließende „Nothing To Lose“ bietet dann keine nennenswerten Höhepunkte, das abschließende „Sevenmember“ hingegen ist zwar der ruhigste aller Tracks, kann aber durchaus filigranen Charme entfalten.
Letztlich ist „Bundle These Last Scattered Synapses“ eine Platte für Liebhaber von anspruchsvoll in Szene gesetzter, Oldschool-lastiger Progressive-Musik. Vor allem die Fronterin liefert eine ansprechende Leistung ab, auch wenn sie bei dem ein oder anderen Puristen damit keine offenen Türen einrennen wird. Ich persönlich vermisse bei der Scheibe ein wenig die eigene, individuelle Note. Die Songs sind mehr als solide, der Sound auch – aber so richtig zünden will das Teil nicht. Dennoch: Antesten lohnt, wenn man sich in eingangs erwähnten Genres zu Hause fühlt.
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