Pakkt - To Broken Heights Where Witches Dance

Review

Darf Black Metal für gute Laune sorgen? Eine schwierige Frage, die sich mir bei PAKKT unweigerlich stellt. Nicht dass „To Broken Heights Where Witches Dance“ fröhlich wäre. Ganz und gar nicht. Doch die Machart, die das Debütlabum an den Tag legt, ist im Kern genau eine Sache: unterhaltsam!

Über PAKKT selbst ist nicht viel bekannt, doch die kernige Botschaft, dass es sich hier nur um Black Metal der Achtziger/frühen Neunziger dreht, trifft genau ins Schwarze. „To Broken Heights Where Witches Dance“ ist dermaßen rückwärtsgewandt, dass Szene-Neulingen die Spucke wegbleiben könnte. PAKKT reisen mit Uffta-Uffta-Drumming, aber vor allem Ohrwurm-Riffs und finsteren Melodien durch die Zeit zurück, und unweigerlich ploppen einige Referenzen im Kopf auf.

PAKKT atmen die Black Metal-Anfangstage

Doch es wäre völlig falsch, die Debütanten als Kopisten zu betiteln. PAKKT atmen die vielzitierten Anfangstage des Black Metals und haben es geschafft, sechs sehr unterhaltsame Songs zu schreiben. Obendrein ist „To Broken Heights Where Witches Dance“ äußerst vielfältig geraten. „Three Desecrated Hosts“ und „Grasp The Crown Of Horns“ fallen ziemlich rotzig bis teils gar punkig aus. „Beyond the Bleeding Tide“ zeigt dagegen auch die facettenreichen Vocals, die von garstigen Screams über Knurren bis hin zu halbklarem und teil schrägem Gesang reichen und ganz klar zu einer der Stärken des Albums gehören. Auch im schlicht „Untitled“ heißenden Finale nimmt der Klargesang eine tragende Rolle ein und verleiht dem unterkühlten Geholze eine mitreißende Note.

„To Broken Heights Where Witches Dance“ ist ein Liebhaberalbum

Schlussendlich bleibt es dabei. Es haben über die Jahrzehnte zahllose Bands versucht. Viele sind gescheitert, einigen Wenigen ist gelungen, was auch PAKKT geschafft haben – mit Leidenschaft und Hingabe den Wurzeln des Black Metals zu huldigen, ohne dabei in Plattitüden zu verfallen. „To Broken Heights Where Witches Dance“ ist absolut ernstzunehmen, gut gemacht und vor allem deshalb vermutlich so unterhaltsam geworden. Hier sind Liebhaber und Könner gleichermaßen am Werk, die ein Liebhaberalbum für Nostalgiker geschaffen haben – nicht mehr und ganz bestimmt nicht weniger.

13.01.2022

Chefredakteur

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