Langsam aber sicher nähert sich wieder der Herbst. Was liegt da näher, als diese kalte, regnerische Jahreszeit entsprechend mit der passenden Musik von der heimischen Couch aus einzuläuten? Für die richtige Untermalung sorgen die Portugiesen von PAINTED BLACK, welche mit “Cold Comfort“ eine nicht zu unterschätzendes Debüt ganz im Stil der Neunziger abgeliefert haben.
Irgendwo zwischen PARADISE LOST, MOONSPELL oder auch älteren DARKSEED pendelnd, zaubern PAINTED BLACK einen old-schooligen, intensiven Happen musikalischer Kunst aus dem Hut, der sich gewaschen hat. Dass die Musiker so das Rad zwar nicht neu erfinden, ist irgendwie klar, aber das müssen sie ja auch nicht. Auch wenn hier auf bereits bewährte Komponenten gesetzt wird, schaffen es die Portugiesen auch so genug Eigenständigkeit an den Tag zu legen. Wie bereits der Opener “Via Dolorosa“ beweist, legen die Musiker besonderen Wert auf Atmosphäre und Abwechslung. Eine düstere Stimmung wird durch den minimalistischen Instrumenteneinsatz erzeugt und von angenehmen cleanen Passagen, welche immer wieder mit nicht zu heftigen Growls wechseln, erzeugt. Hinzu gesellt sich weibliche Unterstützung, die zum Glück nicht zu kitschig aus den Boxen schallt. Mit “Shadowbound“ geht man im Gegensatz dazu wesentlich entspannter und fast schon romantisch zu Werke, was bereits hier den musikalischen Facettenreichtum der Musik widerspiegelt. Mit “The End Of Tides“ erhalten dann auch MY DYING BRIDE Einzug in das Klangbild und runden den durchweg guten Eindruck von “Cold Comfort“ab. Leider kann aber dieser sehr gute Eindruck nicht durchweg gehalten werden, und PAINTED BLACK verlieren sich besonders im Mittelteil des Albums ein wenig in Belanglosigkeit. Zum Glück bekommen sie jedoch zum Ende hin wieder die Kurve und liefern mit “The Rain In June“ und “Inevitability“ zwei hochklassige Stücke ab, die dem Hörer regelmäßige kalte Schauer über den Rücken jagen.
Als Fazit kann man PAINTED BLACK jedem Fan von nicht zu heftigem Dark-Metal ans Herz legen. Auch jeder, der für die herbstlichen Stunden die passende musikalische Untermalung sucht, sollte den Musikern eine Chance geben. “Cold Comfort“ ist ein wirklich ansprechendes Debüt geworden.
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