Interessante Methodik seine Platte mit einem Track, der den Namen „I Hate Music“ trägt, zu beginnen. Aber genau das ist meine erste Kontaktaufnahme mit der lieblich, leicht krächzenden Stimmlage von Fronter Jacopo Carducci und somit der Beginn von „Pain Therapy“. Der Band und ihr Debüt. Die Formation aus dem zauberhaften Florenz besteht bereits seit 2015 und bringt am 25.05.2018 ihr erstes Album unter die Menschen.
Entspannt unterwegs: PAIN THERAPY
Gänzlich unbedarft stürze ich mich also in diese etwas andere Art von Schmerztherapie. Der Sound findet sich irgendwo zwischen Alternative Rock und Heavy Metal wieder und bedient sich hier und da häppchenweise aus der Schublade des Progs. Aber nur ganz leicht. In erster Linie erinnert mich das Ganze dann doch eher an eine Mischung aus DEFTONES und GUNS N`ROSES. Liegt aber hauptsächlich an der Tatsache, dass Fronter Carducci stimmlich auf der Tonlage eines jungen Axl Rose rangiert. Okay einem Axl Rose, der sich Zeit beim Singen lässt und das Kreischen unterlässt. Also sagen wir mal eine sehr lässige Rose-Variante. Das bringt diese Platte in eine ziemlich entspannte Lage. Ob schwere Gitarren bei „King Of Love“ oder leichtes Gitarrenpicking wie bei „This Is Your Song“, oder auch ein Abrutschen ins Stoner- Genre mit „Imprisoned In Golden Cage“, PAIN THERAPY achten bei ihrem Erstlingswerk schon auf die gewisse Abwechslung. Diese reicht zurückblickend aber nicht wirklich aus, um so richtig aus den Puschen zu kommen. Das Ganze bleibt sehr ungefährlich im unteren Bereich von Eskalation und schippert sehr gemütlich vor sich hin. Wie eine Kaffeefahrt voller Rentner inklusive Heizdeckenverkauf.
„Pain Therapy“ bleibt ungefährlich
„Pain Therapy“ hätte mehr gekonnt , aber vielleicht war mehr auch nicht gewollt. Ich hätte mir aber mehr gewünscht. Aber mit dem Wünschen ist das ja so eine Sache. Wer wunschlos glücklich mit abgehangenen Heavy Metal und Progressiven Elementen ist, dem sei „Pain Therapy“ hiermit empfohlen. Zum Ende hin, sei noch erwähnt, dass die Italiener sicherlich mutig genug sind, ihre Platte mit „I Hate Music“ zu starten, aber sie auch clever genug sind, diese mit “ I Love Music“ abzuschließen. So ist am Ende alles wieder schön verpackt. Wie in einer Heizdecke.
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