Pain Principle - Waiting For The Flies

Review

Wer sich noch an den grandiosen Anfang von SUICIDAL TENDENCIES‘ „You Can’t Bring Me Down“ erinnert, erahnt in etwa, wie PAIN PRINCIPLEs Album „Waiting For The Flies“ eröffnet wird. Denn mit dem knapp einminütigen, atmosphärischen Intro „The Death Of Johnny Beans“, welches so auch in ROB ZOMBIEs debilen Südstaaten-Road-Movie „The Devil’s Rejects“ Platz gefunden hätte, bevor die Idylle ein plötzliches Ende nimmt, nimmt auch dieser Longplayer keine Rücksicht auf Verluste. Bereits das folgende „Body Farm“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit gnadenlosen Riffmonstern und ordentlichem Druck alles niederzuwalzen, was sich ihm in die Queere stellt. Die Gitarren schrammeln erbarmungslos und die Drums hacken alles kurz und klein, während Kevin „Bull“ Bullock an den Vocals in einer Art und Weise shoutet, die sehr stark an Phil Anselmo erinnert, mal leicht grunzartig und selten auch melodisch klar.

Das Riffing fällt ausgesprochen hochwertig aus, mal melodisch, im nächsten Moment sehr rhythmisch vorgetragen, kämpft es sich oft zu thrashiger Raffinesse und ist zusammenfassend als druckvoll-treibend gut umschrieben. Den Mann an den Drums, Mike Mazzonetto, muss ich besonders hervorheben, denn er ist es letztendlich, der den Songs einen eigenen Stempel aufdrückt und der Band immer wieder zu verstehen gibt, nicht aufzugeben und zu kämpfen, bis dass auch der letzte Grashalm zerdrückt ist und einen unwirtlichen Ort zurücklässt, an dem für die nächsten Jahre nichts mehr wachsen wird. Die Produktion ist sauber und passt im Endergebnis sehr gut zum modernen und zeitgemässen Bild der Musik.

Leider, und hier setzt meine Kritik ein, gleichen sich viele der Songs zu sehr, als dass man ein besonderes Highlight nennen könnte, und langweilt daher auf die Dauer doch etwas. PANTERA-Fans, die garantiert ihre Freude an „Waiting For The Flies“ haben werden, wird dies sicherlich nicht sonderlich stören. Und auf ihre eigene Art und Weise können mich PAIN PRINCIPLE schon mitreissen, aber es fehlt noch etwas Entscheidendes, um eine höhere Bewertung zu rechtfertigen. Denn persönlich finde ich MALEFICEs aktuelles Album in dieser Sparte sehr viel abwechslungsreicher.

19.11.2007
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