Paganizer - The Tower Of The Morbid

Review

PAGANIZER kommen zwei Jahre nach „Land Of Weeping Souls“ mit „The Tower Of The Morbid“ um die Ecke. Und auch auf dieser elften Scheibe in 21 Jahren Bandgeschichte regiert bei den Mannen um Mastermind Rogga Johansson klassischer Old School Death, was auch sonst, Review Ende.

Na gut, diese wenigen Worte wären selbst für ein Kurz-notiert-Review viel zu dürftig, und sie würden der Qualität des Materials ebenso in keinster Weise gerecht werden. Denn auch bei „The Tower Of The Morbid“ riecht es im Gegensatz zu mancher früheren Veröffentlichung überhaupt nicht nach Schnellschuss. Erneut präsentieren sich PAGANIZER absolut durchdacht und gereift.

Die Einfachheit und Effektivität des nordischen Todesstahls

Großartige Experimente wird hier mal wieder niemand ernsthaft erwartet haben. Die Schweden stehen nach wie vor für schweren und geradlinigen Death Metal, der jedoch immer wieder von feinen Harmonien und Melodien aufgelockert wird. Das Ganze spielt sich überwiegend im Bereich Midtempo ab, gelegentliche Tempoverschärfungen wie beispielsweise bei „Drowning In Sand“ sind natürlich im Preis mit inbegriffen. Es regiert also mal wieder diese Einfachheit und Effektivität des nordischen Todesstahls, und die hat es ganz einfach absolut in sich.

Johansson hat mittlerweile einen eigenen Stil kreiert, den man bei allen Projekten erkennt. Was ist also diesmal besonders erwähnenswert? Nun, es sind eben eher die Details. So überzeugen diesmal sowohl Quantität als auch Qualität der Soli, außerdem variiert Rogga seinen Gesang sehr gekonnt. Und PAGANIZER sind diesmal vielleicht sogar noch stoischer und gelassener unterwegs, kein Wunder nach all den Jahren im Geschäft.

Eine Scheibe von PAGANIZER ist wie der tausendste Besuch im Lieblings-Restaurant: Du wirst kaum mal völlig aus den Socken gehauen, aber eben auch nie enttäuscht. Die Filetstücken findet man diesmal eher im Mittelteil der Platte, also quasi zum Hauptgang. Das im Doom Death startende „Redemptionless“ und quasi als Kontrast dazu „Rot Spreads“ mit seinem coolen Geballer umrahmen das absolute Sahnestück des Menüs.

„They Came To Die“ nennt sich dieser Leckerbissen. Das ist ganz einfach der Hit der Scheibe, melodisch und groovy ohne Ende, ein absoluter Selbstläufer, der sich prima ins Gehör fräst. Der Song erinnert sehr angenehm an EDGE OF SANITY oder ans Soloprojekt ROGGA JOHANSSON. Mit mehr Songs wie „They Came To Die“ wäre der Laden ein echter Gourmet-Tempel, so bleibt es eher bei feiner leckerer Hausmannskost.

PAGANIZER kredenzen neben feiner Hausmannskost auch echte Filetstücke

Wer eine Johansson-Scheibe kauft, der muss natürlich ganz einfach ziemlich genau wissen, was ihn da erwartet. Da wird es nie größere Überraschungen geben, der Herr verlässt seine Basis Todesblei eigentlich nie. Es geht immer „nur“ darum, in welcher Qualität abgeliefert wird. Und hier ist das Niveau mal wieder erfreulich hoch.

Das Rogga-Spektrum ist und bleibt natürlich recht strengen Grenzen und Regeln unterworfen. Das kann man getrost langweilig finden und ewig gestrig nennen. Oder aber man genießt es einfach als alter Sack. Und dann ist auch schon wieder Feierabend. Aber keine Sorge, lange warten muss der geneigte Fan wohl kaum. Rogga kommt wieder, ganz sicher, keine Frage.

Entweder man mag Johanssons Art, Death Metal zu zelebrieren, dann wird man ihm auch hier folgen. Oder aber man lehnt den Vielschreiber eher ab. Dann wird auch diese Scheibe diese Meinung nicht ändern.

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23.10.2019

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6 Kommentare zu Paganizer - The Tower Of The Morbid

  1. BlindeGardine sagt:

    Ach komm, echt jetzt? Das „Solo“-Album ist doch noch keine 3 Monate her…

    1. ClutchNixon sagt:

      , Du wirst kaum mal völlig aus den Socken gehauen, aber eben auch nie enttäuscht.‘

      Geldmaschine OSDM
      Ganz ehrlich: Braucht wie immer eigentlich niemand, oder aber puristische Puristen.

      1. BlindeGardine sagt:

        Na ob das ne Geldmaschine ist wage ich stark zu bezweifeln. Beim Rogga höchstens ob der abnormalen Menge an Releases.

      2. royale sagt:

        11 Songs für nichtmal 5 Euro bei Bandcamp. Eine Geldmaschine sieht anders aus.

      3. ClutchNixon sagt:

        Jungs, das war ein ironischer Seitenhieb. Locker bleiben 😉
        Obwohl: der Merchabsatz von Tomb Mold, Gatecreeper etc pp Konsorten würde mich dann doch interessieren. Es gibt diesen OSDM. Boom seit Jahren nicht von ungefähr hehe

      4. BlindeGardine sagt:

        Ich denke allein schon wegen des Genres ist es etwas abwegig, von einer Geldmaschine zu sprechen ^^.