Paganizer - Murder Death Kill

Review

PAGANIZER – dieser Name sagt mir irgendwas. Richtig, deren Zweitwerk „Promoting Total Death“ war eine der ersten CDs, die ich hier bei unserem lieben Mag zwecks Rezension untergeschoben bekam. In wirklich guter Erinnerung ist mir das Material der mittlerweile auf ein Quartett angewachsenen Schweden allerdings nicht geblieben, da es doch sehr beliebig und austauschbar war. Aus diesem Grunde ist auch deren letztes Studioalbum „Dead Unburied“ spurlos und ungehört an mir vorbeigegangen. Dies war wohl ein Fehler, wie ich im Nachhinein zugeben muss, da mir nun die Entwicklungsbrücke hin zu ihrem neuen Album „Murder Death Kill“ fehlt. Schon dessen erste Klänge haben mich ziemlich überrascht. So old-schoolig schwedisch hatte ich PAGANIZER gar nicht in meinem Kopf gespeichert. Meine Datenbank spuckt da eher eine unspektakuläre Death/Thrash-Ausrichtung aus. Naja, mir soll’s recht sein, denn es steht dieser Band wesentlich besser zu Gesicht, wenn man sie mit Kulttruppen wie GRAVE, EDGE OF SANITY oder DISMEMBER in Verbindung bringt als mit schnödem Einheitsallerweltsgeknüppel. Schön knarzende Gitarren, treibendes Drumming (auch wenn hier der Sound nicht immer 100%ig stimmt) und angenehm tiefer Grunzgesang sind die Hauptcharakteristika von „Murder Death Kill“, das nicht nur durch die etwas an Mikael Akerfeldt angelehnten Vocals sofort Parallelen zu den dieser Tage wohl ambitionertesten Verfechtern des Schwedentods alter Schule, BLOODBATH, hervorruft. Inwieweit Blutbad-Drummer Dan Swäno, der hier für den Mix zuständig war, für diese Ähnlichkeiten verantwortlich ist, sei mal dahingestellt. Fakt ist jedoch, dass sich PAGANIZER in punkto Songwriting absolut steigern konnten. Der nun eingeschlagene Weg hat mit Sicherheit mehr Zukunft als der, den sie noch vor zwei Jahren beschritten. „Murder Death Kill“ kommt zwar nicht an seine Vorbilder oder an BLOODBATHs „Resurrection Through Carnage“ heran. Dafür fehlt noch die Fähigkeit, in die vorherrschende Aggression und Rohheit etwas mehr Melodie einzuflechten. Deswegen dürften aber trotzdem Songs wie „Meateater“, „Bleed Unto Me“ oder „Crawl To The Cross“ jedem Liebhaber von Old-School-Elchtod wunderbar reinlaufen. Gutes Album!

12.06.2003

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