Paganizer - Carnage Junkie

Review

Alter Schwede (was’n Brüller!), Rogga Johansson hat seine Finger aber auch wirklich überall drin. Neben DEMIURG, die dieses Jahr auch schon ein Album veröffentlicht haben, RIBSPREADER und circa tausend anderen Bands, mischt Herr Johansson auch bei PAGANIZER mit, die mit „Carnage Junkie“ ihr nunmehr sechstes Album veröffentlichen. Dazu gesellen sich aber auch noch unzählige Splits und EPs. Wie man sieht, sind PAGANIZER also eine überaus produktive Todesbleicombo.

Und auch auf „Carnage Junkie“ weicht die Bande nicht einen Deut vom eingeschlagenen Old-School-Weg ab. GRAVE, ENTOMBED, EDGE OF SANITY und wie sie nicht alle heißen, stehen Pate für den Sound der Schweden. Und dass dabei ultratiefe Gitarren und Growls nicht fehlen dürfen, versteht sich. Gelegentliche Ausflüge ins Crust – und Grind –Landheim rücken die Band etwas in Richtung ihrer Kollegen VOMITORY.
Einziges Problem dieser ansonsten absolut unterstützenswerten Spielart ist, dass PAGANIZER wohl nie in den Rang der von ihnen favorisierten Gruppen aufsteigen werden. Zu spontan und blass kommen ihre Kompositionen daher, als dass man hier von einem zukünftigen Klassiker sprechen könnte. Sicher, es mag schon verlockend sein, am laufenden Band coole Old-School-Death-Riffs zu verbraten. Doch was live Spaß macht, muss auf Platte noch lange nicht funktionieren. Wahrscheinlich sollten die Jungs nicht jede Idee sofort auf Tonträger bannen, sondern sich ein wenig mehr Zeit für den Feinschliff ihrer Songs nehmen.

Und dabei ist der Grundstein schon gelegt. Auf „Carnage Junkie“ wimmelt es nämlich nur so vor Riffs, die einen in die goldenen Neunziger des Schwedentodes zurück entführen. Nur enden diese Tagträume recht schnell, wenn man tatsächlich kurz vorm Einschlafen ist. Es fehlt eben leider an Aufweckern, an Paukenschlägen, an Momenten, die gute Lieder zu etwas Besonderem machen. Alles das, was die Konkurrenz nun mal vorzuweisen hat.
Würden PAGANIZER etwas mehr Struktur in ihre Songs bringen und dafür das eine oder andere nicht ganz so hundertprozentige Riff einfach weglassen, könnte man tatsächlich einmal das jetzt schon im Infoblatt versprochene Meisterwerk in den Händen halten.

10.11.2008

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