Paganini - Medicine Man
Review
Ich war durchaus überrascht, als ich in unserem letzten Verteiler den Namen PAGANINI entdeckte. Ich war mir eigentlich sicher, dass es mal wieder eine dieser albernen Namensgleichheiten ist. Doch – oh Wunder – es handelt sich tatsächlich um das neueste Werk der Band um den Schweizer Marco Paganini, der zu Beginn der Achtziger bei den legendären TYGERS OF PAN TANG und bei den Hannoveranern VIVA wirkte und später auch mit seiner eigenen, nach ihm benannten Truppe einige Hits hatte.
„Medicine Man“ heißt das 2008er-Album von PAGANINI und noch immer ist Marcos Organ das auffallendste an der Musik. Er hat einen ungewöhnlich hellen Stimmklang, so dass man ihn rein akustisch eher als Twen einordnen würde – oder als Frau mit dunklerer Stimme.
Die Kompositionen auf „Medicine Man“ schwanken so ein bisschen zwischen Hardrock und Rock/AOR hin und her, wobei der Schwerpunkt auf Letzerem liegt. Sie gehen allesamt locker flockig ins Ohr, verbleiben dort aber nicht nachhaltig. Genaugenommen nur solange, bis das nächste Lied kommt.
Songs wie das balladeske „Teardrops“ oder der flotte Melodic Rocker „The Only One“ sind sicherlich gelungene Nummern, aber als Gesamtwerk ist „Medicine Man“ einfach zu durchschnittlich und unscheinbar, um wirklich punkten zu können.
Die instrumentale Leistung ist aber nicht das Problem, auch nicht Marcos gewöhnungsbedürftiger Gesang. Die Schwäche liegt beim Songwriting, dass nicht ausgefeilt und abwechslungsreich genug ist, um den Hörer über das gesamte Album zu fesseln. Abschnitte und Arrangements wiederholen sich zu oft und Songs klingen zu ähnlich. Irgendwie haben sich PAGANINI nicht weiterentwickelt, sondern sind in vergangenen Tagen und veralteten Sounds stecken geblieben.
Ich fürchte, im Jahre 2008 kann man mit „Medicine Man“ kaum jemand hinter dem Ofen vorlocken. Das Album wird wohl leider in der riesigen Masse mittelmäßiger Scheiben untergehen und verschwinden.
Paganini - Medicine Man
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Heavy Metal |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 49:44 |
Release | 2008-07-19 |
Label | Pazouzou Records / NL Distribution |