Das südschwedische Halmstad ist seit dem großen Durchbruch von SHINING ein in der Metalwelt bekannt gewordenes Kleinstädtchen. Die dortige Tourismusbranche könnte allerdings in den Sack hauen, wenn PAGAN RITES das einzige Aushängeschild Halmstads wären. Denn PAGAN RITES haben trotz einer fast zwanzigjährigen Bandgeschichte, drei Alben und einer Vielzahl von Demos und Singles nichts drauf.
Nichts stimmt natürlich auch nicht. Instrumente halten und einigermaßen bedienen können die vier Jungs irgendwie. Aber gelungene Songs in der Schnittmenge aus Black und Thrash können sie nicht schreiben. Warum nicht? Das Riffing ist extrem oldschool und wäre schon in den späten 80ern outdated gewesen – in den knapp zwanzig Minuten ist auf den Gitarren nichts dabei, was irgendwie Begeisterung auslösen könnte. Das Drumming ist poltrig, aber wenigstens einigermaßen straight (der Drummer ist mittlerweile übrigens rausgeflogen). Die Stimme ist eindimensional schwarzmetallisch und heiser, aber nicht begeisternd. Die Produktion ist dünn und mit Schwächen gespickt. Stutzig macht mich z.B., dass Track zwei am Ende erst ausläuft, nach 30 Sekunden wieder aufgenommen wird und dann in einem Lentando endet. Wenn das nicht schrägerweise einen künstlerischen Zweck erfüllt, hat der Produzent wohl Mist gebaut, allerdings nicht größeren, als die Band selbst. Das ist besonders komisch, weil das Ding unglaublicherweise Andy LaRocque gemastert hat.
Andererseits wundert mich dieser Fauxpas nicht, denn dafür hätte man die Mini ja nach der Produktion ja nochmal komplett durchhören müssen. Ich kann verstehen, dass das niemand wollte.
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